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Orthodoxe Lehre

Verfasst: 23.03.2016, 18:33
von Evgenia
Hallo zusammen. Ich habe im Internet oft mitbekommen, dass einige Menschen, vor allem Freikirchler die orthodoxe Lehre als eine Irrlehre bezeichnen. Ich war immer sehr davon überzeugt, dass dies natürlich nicht stimmt.
Sie sagen, dass die Lehre Unibiblisch sei, da wir Ikonen verehren und zum Beispiel unser Fasten ebenfalls unbiblisch ist. Und die Apostel hätten es ja früher nicht so gemacht wie wir es jetzt tun. Meine Frage hierbei ist, wie die Apostel es damals gemacht haben? Und ob es stimmt, dass sie es anders gemacht haben als die orthodoxen?

Re: Orthodoxe Lehre

Verfasst: 23.03.2016, 19:05
von Thuja
Hallo Evgenia,

ich habe Deine Frage hierher verschoben, da nicht zwingend nur Priester darauf antworten können.
Hier werden sich sicher mehr dazu äußern.
Zur Ikonenverehrung haben wir schon einige Postings, zum Fasten ebenso, bitte bemühe doch einmal die Suchfunktion.
Danke!

Liebe Grüße
Thuja

Re: Orthodoxe Lehre

Verfasst: 24.03.2016, 09:06
von Łukasz
Evgenia hat geschrieben:Hallo zusammen. Ich habe im Internet oft mitbekommen, dass einige Menschen, vor allem Freikirchler die orthodoxe Lehre als eine Irrlehre bezeichnen. Ich war immer sehr davon überzeugt, dass dies natürlich nicht stimmt.
Sie sagen, dass die Lehre Unibiblisch sei, da wir Ikonen verehren und zum Beispiel unser Fasten ebenfalls unbiblisch ist. Und die Apostel hätten es ja früher nicht so gemacht wie wir es jetzt tun. Meine Frage hierbei ist, wie die Apostel es damals gemacht haben? Und ob es stimmt, dass sie es anders gemacht haben als die orthodoxen?
Hallo Evgenia,

ich bin selbst jetzt nicht so theologisch bewandert, dass ich dir aus dem Stand jene Bibelstellen oder Zitate der Kirchenväter widergeben kann, die diese evangelikale/freikirchliche Behauptung widerlegen können. Dazu gibt es hier im Forum weitaus kompetentere Ansprechpartner als mich. Ich möchte dennoch meinen Senf dazu geben: Was Evangelikale/Freikirchler so alles im Bereich der Theologie behaupten, dass kannst und darfst du ruhig in die Tonne kloppen. Es gibt mehr als 30.000 (!) verschiedene evangelikale/freikirchliche Konfessionen/Denominationen/Sekten. Jede einzelne diese "Sekten" behauptet von sich, die einzig richtige Form der Bibelauslegung zu praktizieren. Dabei erkennen sie oft nicht mal untereinander die Theologie der jeweils anderen evangelikalen/freikirchlichen Sekte an. Oft erkennen sie sogar noch nicht mal die Taufen untereinander an. Bei den Evangelikalen/Freikirchlern ist die Theologie sehr "flach" und es gibt keinen einheitlichen Ausbildungsstandard dafür, wer sich alles bei den Evangelikalen/Freikirchlern als "Theologe" bezeichnen darf. Jede Pfeife in den evangelikalen/freikirchlichen Gemeinden, die sich dazu "berufen" fühlt, kann und darf die Bibel so auslegen, wie sie möchte und aus dieser Bibelauslegung sogar gleich noch eine eigene neue "(Pseudo-)Kirche" gründen. Von solchen Leuten darfst du dich als russisch-orthodoxe Christin nicht verunsichern lassen. Leute, die so einen unqualifizierten Unsinn über die Orthodoxie von sich geben, musst du echt nicht ernst zu nehmen. Die Orthodoxie steht auf sicherem Grund, daran brauchst du nicht zu zweifeln. Sei stolz auf deinen Glauben. Leben deinen Glauben und gehe mit gutem Beispiel als orthodoxe Christin voran, damit bringst du solche "Kritiker" am ehesten zum Schweigen.

Re: Orthodoxe Lehre

Verfasst: 24.03.2016, 11:05
von LukasH
Ein Argument (unter vielen) ist sicherlich, dass der Kanon der Bibel erst 300 Jahre nach Christus verbindlich beschlossen wurde - bewahrt durch die Tradition und die frühen Kirchenväter. Vor diesem Hintergrund wäre dann also nach protestantischer Argumentation die Bibel selbst unbiblisch (zumindest das Neue Testament).
Schaut man sich dann noch die Rezeption einzelner Texte an (z.B. die Offenbarung, die es "gerade so" in den Kanon geschafft hat oder die Clemensbriefe, die es eben nicht geschafft haben) wird, zumindest in meinem Verständnis, der Aufbau der Hl. Schrift etwas (man möge mir den laxen Ausdruck verzeihen) luftiger: Klar gibt es einen festen Kanon, der auch gegen Fälschungen und Irrlehren verteidigt werden musste, aber er steht eben auch nicht völlig losgelöst im Raum bzw. ist vom Himmel gefallen.
Grüße, Kai.

Re: Orthodoxe Lehre

Verfasst: 24.03.2016, 23:07
von Dschorik
Da Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch, also darf ER auch als dieser abgebildet werden.
Wir verehren bei Ikonen den darauf Abgebildeten und nicht das Holz / Brett....
Ich würde mich mit evangelikalen / freikirchlichen Beschimpfungen garnicht belasten. Wurde auch schon als Kannibale beschimpft, wegen der hl. Kommunion....
mehr muss man da nicht sagen...

Re: Orthodoxe Lehre

Verfasst: 27.03.2016, 17:00
von Igor
Evgenia hat geschrieben:Meine Frage hierbei ist, wie die Apostel es damals gemacht haben? Und ob es stimmt, dass sie es anders gemacht haben als die orthodoxen?
Der Apostel Lukas war der erste Ikonenmaler, s.a. :arrow: Orthpedia.

Re: Orthodoxe Lehre

Verfasst: 30.03.2016, 00:32
von Sara
Wo finde ich die Postings zur Ikonenverehrung und Fasten?

Re: Orthodoxe Lehre

Verfasst: 30.03.2016, 09:01
von Nikolaj
Liebe Sara,
ich glaube, es gibt einige Diskussionen hier im Forum, in denen diese Themen behandelt wurden. Am Besten findest du die Beiträge über die Suchfunktion im Forum.

Gruß
Nikolaj

Re: Orthodoxe Lehre

Verfasst: 22.04.2016, 13:09
von Lazzaro
Hallo Evgenia!
Willkommen im Forum.

Schau mal hier: Orthodoxie im Licht der Bibel
viewtopic.php?t=3043

Lazzaro

Re: Orthodoxe Lehre

Verfasst: 18.04.2023, 16:27
von CalvinStein
Kai hat geschrieben: 24.03.2016, 11:05 Ein Argument (unter vielen) ist sicherlich, dass der Kanon der Bibel erst 300 Jahre nach Christus verbindlich beschlossen wurde - bewahrt durch die Tradition und die frühen Kirchenväter. Vor diesem Hintergrund wäre dann also nach protestantischer Argumentation die Bibel selbst unbiblisch (zumindest das Neue Testament).
Schaut man sich dann noch die Rezeption einzelner Texte an (z.B. die Offenbarung, die es "gerade so" in den Kanon geschafft hat oder die Clemensbriefe, die es eben nicht geschafft haben) wird, zumindest in meinem Verständnis, der Aufbau der Hl. Schrift etwas (man möge mir den laxen Ausdruck verzeihen) luftiger: Klar gibt es einen festen Kanon, der auch gegen Fälschungen und Irrlehren verteidigt werden musste, aber er steht eben auch nicht völlig losgelöst im Raum bzw. ist vom Himmel gefallen.
Grüße, Kai.
Ich hoffe es ist in Ordnung wenn ich, nach cica 7 Jahren, Fragen dazu stelle.

Das wir, als orthodoxe Christen, einen Bibelkanon haben, ist mir bewusst. Wie soll ich mit den Apokryphen des neuen Testaments umgehen? Da wäre zum Beispiel das wohlbekannte Thomasevangelium oder der Barnabasbrief oder aber auch die Offenbarung des Petrus.
Soll ich sie einfach ignorieren oder sie dennoch lesen?

Woher weis ich das der jetzige Kanon der Bibel, der richtige ist? Und soweit ich weis, hat zum Beispiel die griechisch orthodoxe Kirche das 4. Makkabäerbuch und die russisch orthodoxe Kirche nicht.

Und da gibt es noch das Henochbuch. Davon wird sogar, ich glaube, in zumindest einem der Bücher Mose gesprochen. Wieso ist dies nicht Teil des Kanons?

Re: Orthodoxe Lehre

Verfasst: 22.04.2023, 19:43
von Igor
Christus ist auferstanden!

Genau diese Fragen sind doch Dir schon mal hier beantwortet worden?

In Christo
Diakon Igor

Re: Orthodoxe Lehre

Verfasst: 25.04.2023, 16:45
von CalvinStein
Der Unterschied ist, das die Bücher die ich in diesem Thread aufgezählt habe wohl eher zu den Apokryphen des neuen Testaments zählen würden.

Ich dachte, das dies vielleicht einen Unterschied macht.

Re: Orthodoxe Lehre

Verfasst: 25.04.2023, 21:09
von Igor
Die Antwort war:
Behandle sie wie jedes andere Buch, welches Du hast und liest.