Nun, von "halb tod" schlagen steht dort nichts.
Es steht nicht töten, da es in jender Gesellschaft und Zeit durchaus anders sein konnte. Der Vater hatte ohne Gericht das Recht, über das Leben seiner Kinder zu entscheiden. Da setzt die Bibel eine Grenze, was zu jeder Zeit ein großer Schritt nach vorne war. Wenn wir heute das Alte Testament lesen, hört sich für uns manches barbarisch an, wobei das zu jener Zeit ganz anders wahrgenommen wurde, die Sitten waren viel rauer.
Es gibt da eine Regelmäßigkeit - je weiter eine Gesellschaft entwickelt ist, desto leichter wird die Bestrafung. In Länder mit geringer Kriminalität gibt es leichtere Bestrafung. In Länder mit höherer gibt es strengere Gesetze, manchorts sogar noch die Todesstrafe.
So könnte man das auch in dem Kontext sehen - früher waren die Menschen auf einem anderen intelektuellen Niveau, und die körperliche Strafe war gerechtfertigt, heute kriegt man das auch anders geregelt.
DerFragende hat geschrieben:Hat allerdings Gott etwa nicht gewusst, dass man durch bewusste Misshandlung der Kinder im jungen Alter über psychische Krankheiten im Erwachsenenalter zu leiden hat.
Nun, da Gott allwissend ist, ist es logisch anzunehmen, dass eine körperliche Bestrafung nicht zwingend zu psychischen Krankheiten führt. "Mißhandeln" sollte man die Kinder auch im Alten Testament nicht, davon ist keine Rede. Eine Bestrafung hat in der klassischen Definition den Sinn, ein Kind vom Schlechten fernzuhalten, eine Mißhandlung ist aber eine Sinnlose Zufügung von Leid, die Schaden anrichtet. Das kann man auch an nicht körperlichen Strafen sehen. Will ein Kind nicht lernen, kann man ihm für ein paar Tage vor der Klassenarbeit Hausarest geben, das ist eine Erziehungsmaßnahme. Würde man aber ein Kind Monatelang nicht aus seinem Zimmer lassen, wäre das eine psychische Mißhandlung.
Apostolischer Kanon 39 (32): Priester und Diakonen sollen ohne Wissen und Willen des Bischofs Nichts thun: denn dieser ist's, welchem das Volk des Herrn anvertraut worden, und von welchem Rechenschaft über ihre Seelen gefordert werden wird.