Wie ist Judas einzuschätzen?
Wie ist Judas einzuschätzen?
Guten Abend,
ich habe ein Problem, mich mit dem Hass auf Judas anzufreunden.
Dass er einen Verrat an seinem Meister und Freund begangen hat, ist übel und unverzeilich, das meine ich aber nicht.
Wäre es ohne seinen Verrat zur Kreuzigung und im Endeffekt zur Auferstehung gekommen? Also zur eigentlichen Essenz unseres Glaubens?
War Judas eigentlich nicht eine Figur, die ihre Rolle spielen mußte, so dass das Werk Jesu vollendet werden konnte?
Euer naiver Nassos
ich habe ein Problem, mich mit dem Hass auf Judas anzufreunden.
Dass er einen Verrat an seinem Meister und Freund begangen hat, ist übel und unverzeilich, das meine ich aber nicht.
Wäre es ohne seinen Verrat zur Kreuzigung und im Endeffekt zur Auferstehung gekommen? Also zur eigentlichen Essenz unseres Glaubens?
War Judas eigentlich nicht eine Figur, die ihre Rolle spielen mußte, so dass das Werk Jesu vollendet werden konnte?
Euer naiver Nassos
Jesus sagt ja, daß er ein notwendig war, um die Passion zu "initiieren"?und daß es trotzdem besser für ihn gewesen wäre, er wäre nie geboren worden.
Freund?mit einem Kuß verrätst Du den Menschensohn?
Ich war schon ein Mak in einer Situation, wo ich mit Jesus wirklich mitfühlen konnte. Ein Mensch, der mir sehr nahe stand verriet mich, opferte mich einer Ideologie.
Die Figur des Judas hat schon viele fasziniert, und es gibt mehr als ein Judasdrama. Bei Pagnol ist Judas ein enttäuschter Patriot, der sich von Jesus etwas anderes erhofft hatte. -- Das Judasdrama von Goebbels habe ich bis jetzt noch nicht gelesen, wollte es aber schon immer.
Ich habe damals einmal im Fach "Polnische Literatur" verkündet: "Ich schreibe kein Judasdrama, ich schreibe ein Josefsdrama." Und daraufhin die Lehrerin: "Es tut mir leid, Dir das sagen zu müssen, aber so etwas gibt es bereits, von Jan Dobraczynski: 'Der Schatten des Vaters.'"
Späte Grüße von
Prorokini
Freund?mit einem Kuß verrätst Du den Menschensohn?
Ich war schon ein Mak in einer Situation, wo ich mit Jesus wirklich mitfühlen konnte. Ein Mensch, der mir sehr nahe stand verriet mich, opferte mich einer Ideologie.
Die Figur des Judas hat schon viele fasziniert, und es gibt mehr als ein Judasdrama. Bei Pagnol ist Judas ein enttäuschter Patriot, der sich von Jesus etwas anderes erhofft hatte. -- Das Judasdrama von Goebbels habe ich bis jetzt noch nicht gelesen, wollte es aber schon immer.
Ich habe damals einmal im Fach "Polnische Literatur" verkündet: "Ich schreibe kein Judasdrama, ich schreibe ein Josefsdrama." Und daraufhin die Lehrerin: "Es tut mir leid, Dir das sagen zu müssen, aber so etwas gibt es bereits, von Jan Dobraczynski: 'Der Schatten des Vaters.'"
Späte Grüße von
Prorokini
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Dominus vobiscum
Judas, die Marionette, die Christus aus seinem sterblichen Leid befreit hat - nein, das ist, denke ich, nicht christlich, sondern mehr als dualistisch. Wir sind eben keine Marionetten, die einfach "eine Rolle spielen" müssten, sondern wir können uns entscheiden.
Judas hat das auch getan und just in diesem Augenblick fuhr der Satan in ihn.
Mit dem "Hass auf Judas nicht anfreunden" ist eine Sache, eine andere Sache ist es hingegen, dieser Ansicht zuzuneigen. Das wirkt auf mich sehr, wie aus dem sog. gnostischen Judasevangelium geborgt und das freut mich absolut nicht ...Wäre es ohne seinen Verrat zur Kreuzigung und im Endeffekt zur Auferstehung gekommen? Also zur eigentlichen Essenz unseres Glaubens?
Judas, die Marionette, die Christus aus seinem sterblichen Leid befreit hat - nein, das ist, denke ich, nicht christlich, sondern mehr als dualistisch. Wir sind eben keine Marionetten, die einfach "eine Rolle spielen" müssten, sondern wir können uns entscheiden.
Judas hat das auch getan und just in diesem Augenblick fuhr der Satan in ihn.
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Hallo Joannes,IoannesProselytos hat geschrieben:Xpristos anesti!
Nix für ungut: Auf mich hat das nur so den Eindruck gemacht, da es, von den Formulierungen, die du verwendet hast, wirklich Parallelen zu diesem gnostischen Pseudo-Evangelium gibt.
erst letzte Woche wurde bekannt, dass National Geographic, die das Judasevangelium publizieren liessen, einige grobe Schnitzer bei der Übersetzung desselben aus dem Koptischen passiert sind: http://www.nytimes.com/2007/12/01/opini ... ref=slogin
Grüße
Holzi
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Liebe Brueder und Schwestern,
Ein paar Gedanken von mir..
Ich empfinde keinen Hass gegenueber Ioudas, sondern denke, dass er das bemitleidenswerteste Geschoepf ist, das jemals auf diese Welt gekommen ist. Denn Jesus Christus hat es selbst gesagt: es waere besser gewesen, wenn er nie geboren worden waere.
Es kann kein groesseres Verbrechen an Gottes Liebe geben als der Verrat des Ioudas!
Wo mag er jetzt wohl sein? Welche Qualen leidet er? Der Hass ist wohl unnoetig..
Ich denke manchmal, wir Orthodoxen Christen sollten wir uns darauf besinnen, die Suende zu hassen, und nicht den Suendigen, und ausserdem nie selbst zu "Ioudes" zu werden. Wie oft wird unser Jesus Christus jeden Tag verraten! Menschen, die sich Christen nennen, aber unseren Jesus CHristus in ihren Worten und ihren Taten staendig verraten.
Die mal zu Jesus Christus stehen, mal andere "Theorien" vertreten, die mal das Richtige vertreten, mal ihre Suenden "herunterreden".
Oft denke ich darueber nach, dass ich Ihm mein Leben schulde, es gaebe nichts schlimmeres fuer mich, als zum Ioudas zu werden. Im schlimmsten Falle zu Petrus, der um seinen kurzfristigen "Verrat", um seine Suende weinte, den Erlass von Jesus bekam und sein Leben Gott widmete.
En Christo
Ein paar Gedanken von mir..
Ich empfinde keinen Hass gegenueber Ioudas, sondern denke, dass er das bemitleidenswerteste Geschoepf ist, das jemals auf diese Welt gekommen ist. Denn Jesus Christus hat es selbst gesagt: es waere besser gewesen, wenn er nie geboren worden waere.
Es kann kein groesseres Verbrechen an Gottes Liebe geben als der Verrat des Ioudas!
Wo mag er jetzt wohl sein? Welche Qualen leidet er? Der Hass ist wohl unnoetig..
Ich denke manchmal, wir Orthodoxen Christen sollten wir uns darauf besinnen, die Suende zu hassen, und nicht den Suendigen, und ausserdem nie selbst zu "Ioudes" zu werden. Wie oft wird unser Jesus Christus jeden Tag verraten! Menschen, die sich Christen nennen, aber unseren Jesus CHristus in ihren Worten und ihren Taten staendig verraten.
Die mal zu Jesus Christus stehen, mal andere "Theorien" vertreten, die mal das Richtige vertreten, mal ihre Suenden "herunterreden".
Oft denke ich darueber nach, dass ich Ihm mein Leben schulde, es gaebe nichts schlimmeres fuer mich, als zum Ioudas zu werden. Im schlimmsten Falle zu Petrus, der um seinen kurzfristigen "Verrat", um seine Suende weinte, den Erlass von Jesus bekam und sein Leben Gott widmete.
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