Grüß Gott,
da wir hier ja Fragen aus "erster Hand" beantwortet bekommen können, denke ich passt dies ganz gut in ein Glaubensforum. Ich möchte aber an dieser Stelle die Schreiberschaft bitten, dem(n) Priester(n) genügend Zeit zum beantworten zu geben, sowie auf Art und Stil zu achten.
Auch für Mitlesende interessant.
Meine Frage an Erzpr. Peter:
Lieber Erzpr. Peter,
die westliche Gesellschaft hat bekanntlich einen latenten Hang zum Laizismus. Was als Laizismus zur Zeit der Aufklärung noch als Trennung von Kirche und Staat begriffen wurde, definiert man heute als individuelle Lösung von Gott. Auch bekannt und immer beliebter: Patchwork Glaube, d.h. man picke sich aus allen Religionen das heraus, was einem gefällt und schnipp-schnapp hat man seine eigene Religion.
Wie versuchen Sie die Menschen wieder etwas Näher zu Gott zu bringen? Welche Gelegenheiten werden genutzt?
Anmerken möchte ich, dass man sich auch innerhalb der Gemeinde von Gott entfernen kann.
Fragen an die Priesterschaft
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- Priester
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- Registriert: 24.07.2006, 21:21
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Lieber Sebastian !
Die von Ihnen erwähnten Probleme sind durchaus schwerwiegend - umso mehr, als sich der zeitgenössische Mensch nur äusserst schwer auf dem "Jahrmarkt der Weltanschauungen" zurechtzufinden scheint. Aus orthodoxer Perspektive sollte es ein wesentliches Anliegen kirchlicher Sendung sein, den Menschen - jenseits aller Abstraktionen - die Gegenwart eines persönlichen Gottes, der in Seinen Eigenschaften der Güte und Menschenliebe wahrgenommen wird, zu vermitteln.
Wenngleich auch die Orthodoxe Kirche (wie beispielsweise aus entsprechenden Publikationen zu entnehmen ist) entschieden gegen gewisse gesellschaftlich-religiöse Entwicklungen Stellung bezieht, so kann damit jedoch keine grundsätzliche Abwendung von den heute gegebenen Tatsachen unterstellt werden - es muss unser Auftrag sein, ein unerschrockenes (teilweise gerade auch kompromissloses) Zeugnis für die Wahrheit und Einzigartigkeit unseres Glaubens abzulegen, wobei das beispielgebende Vorbild des Einzelnen von nicht zu unterschätzender Bedeutung sein sollte.
Sie erwähnen durchaus zu recht, dass es auch zu Glaubensverlust INNERHALB der Kirche kommen kann - diese Gefahr scheint mir dann gegeben, wenn der Glaube zu einer auf oberflächlichen Vollzügen beruhenden Zugangsweise beruht und solchermassen das Wesentliche der Erlösungsbotschaft nicht erfasst wird.
In der Liebe Christi grüsst
Erzpr. Peter
Die von Ihnen erwähnten Probleme sind durchaus schwerwiegend - umso mehr, als sich der zeitgenössische Mensch nur äusserst schwer auf dem "Jahrmarkt der Weltanschauungen" zurechtzufinden scheint. Aus orthodoxer Perspektive sollte es ein wesentliches Anliegen kirchlicher Sendung sein, den Menschen - jenseits aller Abstraktionen - die Gegenwart eines persönlichen Gottes, der in Seinen Eigenschaften der Güte und Menschenliebe wahrgenommen wird, zu vermitteln.
Wenngleich auch die Orthodoxe Kirche (wie beispielsweise aus entsprechenden Publikationen zu entnehmen ist) entschieden gegen gewisse gesellschaftlich-religiöse Entwicklungen Stellung bezieht, so kann damit jedoch keine grundsätzliche Abwendung von den heute gegebenen Tatsachen unterstellt werden - es muss unser Auftrag sein, ein unerschrockenes (teilweise gerade auch kompromissloses) Zeugnis für die Wahrheit und Einzigartigkeit unseres Glaubens abzulegen, wobei das beispielgebende Vorbild des Einzelnen von nicht zu unterschätzender Bedeutung sein sollte.
Sie erwähnen durchaus zu recht, dass es auch zu Glaubensverlust INNERHALB der Kirche kommen kann - diese Gefahr scheint mir dann gegeben, wenn der Glaube zu einer auf oberflächlichen Vollzügen beruhenden Zugangsweise beruht und solchermassen das Wesentliche der Erlösungsbotschaft nicht erfasst wird.
In der Liebe Christi grüsst
Erzpr. Peter