Pilgerstätte: Höhle des Apostels Andreas in Rumänien

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Sebastian
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Pilgerstätte: Höhle des Apostels Andreas in Rumänien

Beitrag von Sebastian »

Guten morgen und den Frieden des Auferstandenem,

versprochen ist versprochen :wink: gerne berichte ich noch meine Eindrücke vom Besuch des St. Andreas Klosters.

Zur Überlieferung

Apostel Andreas soll um 50 - 60 n. Chr. nach Rumänien gekommen sein um das Evangelium unseres Herrn den Menschen ans Herz zu legen. Ein "You're welcome!" ist ihm wohl nicht entgegengekommen. Apostel Andreas ist bei seiner Mission auf harten Acker gestossen. Die Heiden waren wohl nicht gerade begeistert von "der neuen Sache". In einer Höhle soll Apostel Andreas während seines Aufenthaltes in Rumänien gelebt haben. Heute steht dort ein Kloster und die Höhle ist eine Pilgerstätte geworden.

Meine Eindrücke

Vor dem Kloster warteten duzende von Touristenbussen. Das Schild vor dem Eingang, welches auf ein diszipliniertes Verhalten und Kleidung bat wurde mal wieder missachtet. Die Höhle war eine einzige Geräuschkoulisse; Leute unterhielten sich, Telefone klingelten, Fotos wurden zu den ungünstigsten Zeitpunkten geschossen und zwischendurch beteten einige. Ich habe nicht in der Höhle gebetet. Verärgert über die Zustände die sich an diesem Ort zutrugen, verlies ich die Höhle. Na gut, dachte ich bei mir, nimmst du halt noch am Rest des Gottesdienstes teil. Es war Sonntag. In der großen Klosterkirche hat es nach Schweiß, schlechtem Parfum und Urin gestunken. Vermischt mit Weihrauch ergab dies einen brechreizerzeugenden Geruch. Ich weiss nicht, vielleicht sind die Mönche dagegen hilflos. Unterhalten wurde sich hier sogar in der Kirche während des Gottesdienstes. Die Rein-Raus-Mentalität schien hier sehr ausgeprägt zu sein.

Nun war für mich alles zu Ende. Ich wollte nach dem Essen im Kloster (was sehr gut war) nur noch weg, so angeekelt fühlte ich mich von den Zuständen. Ich entschloss mich aber noch die kleine Kapelle zu besuchen. Sie war fast leer nur ein Mönch war dort und betete. Das machst du jetzt auch hab ich gedacht und tat es. Dank sei Gott es rettete mir den Tag. Ich habe mich noch ein wenig mit dem Mönch auf Englisch (was mich erstaunte) unterhalten und er schilderte mir auch seine große Unzufriedenheit, wie das Kloster in der Sommersaison immer mehr verkommt. Schade eigentlich.

Das Kloster befindet sich ca. 80 Km von Constanza entfernt. Wenn ich euch diese doch zeugnisreiche Stätte empfehle, dann nur ausserhalb der Touristensaison im Sommer. Im Sommer selbst ist dieser Ort kein Platz der Ruhe für's Herz.

S.
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