Frauen, Menstruation und Kirchenbesuch

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Lazzaro
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Re: Frauen, Menstruation und Kirchenbesuch

Beitrag von Lazzaro »

Vater Alexeij hat geschrieben:
Wie ich oben geschrieben habe, geht es ... um den Kontakt mit Blut im Allgemeinen. ... Blut hat eben nicht nur eine materielle, sondern eine mystische Bedeutung, die für den Menschen nicht umbedingt offensichtlich ist und für einen materialistisch eigenstellten modernen Zeitgenossen ein Unsinn.
Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Ich habe daraufhin mal Gedanken gemacht, wie wenig Ehrfurcht wir vor Blut haben, aber bitte ohne ins andere Extrem zu fallen: Es gibt ja doch die Parabel vom barmherzigen Samariter!
Vater Alexeij hat geschrieben:
Es ist besser die jahrtausend alte Tradition der Kirche hinzunehmen und sich in der wichtigen Tugend der Demut zu üben ...
Oder anders ausgedrückt: "Du bist nicht demütig!"
Es Lebe die Mutter aller "Totschlag"- Argumente! Mehr sag ich dazu nicht.

Lazarus inhumilis
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MariaM
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Re: Frauen, Menstruation und Kirchenbesuch

Beitrag von MariaM »

Guten Abend allerseits
Entschuldigen Sie, Vater Alexej, aber ich finde Ihre Vergleiche nicht sehr schlüssig/treffend. Ein alter (gebrechlicher) Mensch kann nicht mehr Skifahren, weil es sein objektiver Zustand nicht zulässt. Ein Mann kann nicht gebären, weil es schlicht biologisch nicht möglich ist. ABER: Eine Frau kann ohne Probleme während ihrer Periode zur Hl.Kommunion gehen - objektiv oder biologisch hindert sie NICHTS daran. Das einzige, was sie hindert/hinder würde, ist/wäre ein Verbot - also wenn man es ihr verbietet (obwohl sie normalerweise könnte). "Nicht können" hiesse, dass sie z.B. Schmerzen hat oder so, nicht lange stehen kann etc. - aber das ist ja ein anderer Sachverhalt, ich spreche vom ganz normalen natürlichen Zustand, der während der Periode nicht gross anders ist als sonst auch. Zu Ihren Vergleichen würde passen, wenn es Senioren über X Jahre verboten wäre Skizufahren (weil... irgendwo hergeleitet) oder wenn Männer eigentlich gebären könnten, aber es nicht dürften.

Ausserdem - auch an die anderen: würde mich näher die Geschichte mit dem Blut interessieren - was ist daren so Mystisches...?
Danke


Gruss, M.
Nassos
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Re: Frauen, Menstruation und Kirchenbesuch

Beitrag von Nassos »

Ich hatte mich mal ein bißchen kundig gemacht, auf oodegr.com

Es werden verschiedene Väter angeführt, die PG wie auch die Apostolischen Kanones.

Ich möchte an dieser Stelle den Hl. Nikodemus den Hagioriten anführen, der sich auf den 2. Kanon des Pidalions bezieht (es sei selbstverständlich, dass sich die Frau in ihrer Periode von der Kommunion fernhält, so wie die Blutflüssige nur das Gewand berührte und nicht den Leib Christi). Der Hl. Nikodemus fragt sich in einer Notiz hierzu, dass dieser Fluß, weil er natürlich sei, weder Sünde noch Akatharsie (Unreinheit) ist. Dies sei weder Sünde noch Unreinheit sei, dass was aus der Natur fließt nicht unrein ist und dass es nichts Unreines gibt, was nicht aus leidenschaftlichem Befinden kommt.

Dann bezieht er sich auf die Apostolischen Kanones, die da sagen, dass "weder der rechte fleischliche Genuß, noch das Ehebett, noch der Blutfluß oder der Samenerguß im Schlafe die Natur des Menschen befleckt oder ihn vom Heiligen Geist entfernen, nur aus Gottlosigkeit und die widergesetzliche Tat. [...]Diejenigen, die behaupten, dass man in den Tagen der Periode ohne Heiligen Geist sei, die sind voller unreinem Geist. Das sind Erfindungen dummer Menschen, die kein Hirn haben". Und setzt fort: Das einzige, was die Seele befleckt ist die Gottlosigkeit und die Gesetzwidrigkeit und das Unrecht gegenüber dem Nächsten und was immer auch gegen Seine Gerechtigkeit ist, wie der Ehebruch oder die Unzucht.

(frei übersetzt).

Der Heilige Isidor der Pilousiot deutet die Einschränkungen rein als pädagogisches Mittel (PG), wonach die natürlichen und unfreiweilligen Ergüsse einer Reinigung bedürfen,damit sich der Mensch mehr der Selbstdisziplin bewusst werde, was das widernatürliche und gewollte angeht.

Der Schreiber geht dann auf die fundamentalen Gründe ein, die in der alttestamentarischen Zeit zu solch Strenger Einschränkung führen: die Hygiene. In jenen Zeiten, mit einer praktisch nicht existierenden Hygiene, als es noch keine Unterwäsche gab, war es nötig die Frauen während ihrer Periode vor gesellschaftlichem Umgang zu schützen, um sich nicht zu infizieren oder selber (wenn sie krank waren) nicht andere zu infizieren, dadurch dass ihr Blut über die Kleidung zu Boden floß.

In der Antike wurden Hygieneregeln durch die Geltung heiliger Kanones umgeben, um die Menschen dazu zu bringen diese einzuhalten oder weil man so etwas wichiges tatsächlich von Gott gegeben sah. Wir Christen zweifeln nicht an die Gebote des Alten Testaments - die aber eher einem noch nicht weit entwickelten Zustand der Menschheit entsprechen und vom "neuen Gesetz" Christi, dem "Gesetz der Gnade" hinten angestellt werden. Diese altertümlichen hygienischen Zustände wurden vor nicht all zu langer Zeit geändert und existieren in vielen Teilen der Welt immer noch.

Das ist der Grund warum den Frauen "verboten" wird, während ihrer Periode sich der Kirche zu nähern (denn dort versammelt sich die Gemeinde), deshalb ist es auch "verboten" sich mit ihrem Mann zu vereinigen, deshalb ist es "verboten" einen Toten oder einen Leprakranken zu berühren. Um eine Infektion zu vermeiden.

Und dann steht da aber noch: die Kommunion ist auch noch aus einem anderen Grund verboten: denn an dem Tag, an dem wir kommunizieren, betrachten wir unser Blut mit dem Christi vereinigt und tragen Sorge nicht zu bluten, und wenn wir bluten, dann sammeln wir das Blut und verbrennen es.
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Elias
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Re: Frauen, Menstruation und Kirchenbesuch

Beitrag von Elias »

Liebe Maria,

in den meisten orthodoxen Gemeinden gibt es kein Kommunionsverbot für Frauen wärend der Periode! Den Grund habe ich oben gepostet! Dort hat es Erzpriester Peter Huber treffend beschrieben. Dieses Fenster aufzumachen empfinde ich sehr nebensächlich. Ich möchte auch niemand verurteilen der diese nicht gerade sehr Wichtige Regel als sehr Wichtig nimmt! Viele Vergessen, das die orthodoxe Kirche NIE stehen geblieben ist! Sie stagnierte mal eine Zeit lang, da sie andere Probleme hatte und es einer schwierigen Zeit viel Wichtiger war das die Menschen ihre Tradition zu bewahren um zu Überleben aber die Kirche (Wie es einmal Sinaitis "Vater Martinos" treffend sagte) bewegt sich immer auch heute noch! Es gibt Leute, die sehen in der orthodoxen Kirche ein Museum, was sie aber nicht ist, den die Kirche ist der lebendige Leib Christi! Es gibt wichtigeres als solche Regeln, die 1. heute kaum Sinn machen und 2. im richtigen Kontext gesehen werden sollte! In unserer antiochenischen ort. Kirche z.b ist es jeder Frau selbst überlassen ob sie wärend der Periode zur Kommunion geht oder nicht! Das sollte jede Frau für sich selbst entscheiden....Ein verbot gibt es nicht!

LG

Ilias
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MariaM
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Re: Frauen, Menstruation und Kirchenbesuch

Beitrag von MariaM »

LIeber Nassos, lieber Ilja, vielen Dank für eure Antworten! Beide finde ich hilfreich und "einleuchtend"!

Nassos, wo hast du die Texte dazu gefunden (gern auch auf Griechisch - oder Deutsch oder Englisch)?

Einen schönen Tag noch, M.
Nassos
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Re: Frauen, Menstruation und Kirchenbesuch

Beitrag von Nassos »

Yep, Du findest es hier.
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MariaM
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Re: Frauen, Menstruation und Kirchenbesuch

Beitrag von MariaM »

Ευχαριστώ πολύ! :-) Μ.
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Priester Alexej
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Re: Frauen, Menstruation und Kirchenbesuch

Beitrag von Priester Alexej »

Liebe Mariam,

wie ich dich verstanden habe, findest du diese Tradition befremdend, weil eine Frau ja nichts für ihren Blutfluss kann. Darauf bezogen sich meine Vergleiche - manchmal kann man eben nichts für etwas, muss es aber trotzdem tragen / hinnehmen. Dann schreibst du, dass eine Frau nichts objektiv und biologisch an der Kommunion hindert. Mit dem biologischen hast du recht - das objektive müssen wir noch klären. Es hindert eine Frau biologisch auch nichts daran, Priesterin zu werden - trotzdem geht es in der orthodoxen Kirche nicht - aus objektiven Gründen.

Ich stimmt Vater Peter zu, dass eine Frau nicht unrein sein kann, aber seine Argumentation, dass man nicht in die Kirche gehen kann, wenn man sich auf widernatürlich Art und Weise verletzt hat, wohl aber, wenn man den natürlichen Blutfluss hat, finde ich nicht schlüssig. Wenn sich ein Priester z.B. aus versehen geschnitten hat - warum darf er nicht zelebrieren? Dieser Schnitt hat ja auch keinen moralischen Wert. Wo ist hier der wirkliche Unterschied? Übrigens - vor zwei Monaten wurde auf der Pastoralversammlung der ROK und ROKA in Deutschland, bei der drei Bischöfe und die meisten Priester der beiden Diözesen anwesende waren ausgesprochen, dass eine Frau während der Periode in die Kirche gehen und auch Ikonen und Heiligtümer verehren kann, jedoch nicht die Kommunion empfangen sollte.

Weil das Thema doch so aktuell ist, wollte ich meine Gedanken dazu schreiben, letztlich ist es aber ein Artikel geworden. Im Nachhinein habe ist festgestellt, dass er sich an vielen Stellen mit dem von Songul zitierten Artikel von Patriarch Pavel überschneidet, vielleicht ist aber der eine oder andere Gedanke neu:

Bei der Frage der so genannten "weiblichen Unreinheit" gibt es in der Orthodoxen Kirche verschiede Ansichten. Allgemein ist es üblich, dass eine Frau während ihres Blutflusses in die Kirche gehen und beten kann, jedoch nicht die Kommunion empfangen sollte. Seltener sind zwei Extreme - das eine, dass eine Frau in dieser Zeit weder eine Kirche betreten, noch Heilige Gegenstände wie Ikonen berühren sollte, das andere, dass es auch für den Empfang der Heiligen Gaben keine Einschränkungen gibt.

Im Alten Testament gab es die sogenannte „rituelle Unreinheit“. Hatte ein Mensch direkten Kontakt mit Blut, Ausscheidungen des Körpers oder Toten Menschen oder Tieren, galt er für einen bestimmten Zeitraum als Unrein. Um wieder rein zu werden, musste er sich waschen und ein Opfer bringen. Im Neuen Testament gibt es diese rituelle Unreinheit nicht mehr, da Christus Gott durch seine Fleischwerdung den Menschen und die Natur geheiligt hat. In diesem Zusammenhang erzählt der Apostel Petrus von einer Vision, in der eine Stimme vom Himmel sprach: „Was Gott für rein erklärt, nenne du nicht unrein!” (Apg 10, 15) In den Apostelbriefen finden sich wiederholt Belehrungen darüber, dass es keine rituelle Unreinheit mehr gibt. Der Apostel Paulus schreibt: „Ich weiß und bin überzeugt in dem Herrn Jesus, dass nichts an sich unrein ist; nur dem, der etwas als gemein ansieht, dem ist es unrein.“ (Röm 14:14) und „den Reinen ist alles rein; den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein“. Damit wird die Frage der Reinheit in eine höhere Ebene verlagert: unrein wird der Mensch nicht mehr durch Kontakt mit der Materie, sondern nur durch Sünde, welche den Menschen Gott entfremdet – „Wer die Sünde tut, ist vom Teufel“ (1 Joh 3:8).

Die Heiligen Väter sind sich ebenfalls einig, dass es in der Zeit des Neuen Testaments keine rituelle Unreinheit geben kann, auch durch den natürlichen Blutfluss nicht. In den Anfängen des Christentums, als die jüdischen Vorschriften noch Fest in den Köpfen der Menschen verankert waren, gab es viele, die auf die alttestamentlichen Riten bestanden –etwa so, wie es Befürworter der Beschneidung gab. Diese Ansichten wurden von den Hierarchen immer wieder widerlegt. Bereits die Apostolischen Kanones schreiben vor: „Du also, o Weib, wenn du sagst, in den Tagen deiner Menstruation des heiligen Geistes ledig zu sein, bist voll des unreinen; denn wenn du nicht betest und nicht liesest, rufst du ihn unfreiwillig herzu. <...> Daher enthalte dich, o Weib, der eitlen Reden und sei immer eingedenk Gottes, deines Schöpfers, und bete zu ihm; denn er ist dein und aller Dinge Herr, und betrachte seine Gesetze, ohne Acht zu haben weder auf die natürliche Reinigung noch auf gesetzlichen Beischlaf, noch auf Niederkunft oder Abortus, noch auf Aussatz des Körpers insofern solche Observanzen eitle, unvernünftige Erfindungen törichter Menschen sind.“ (Die sogenannten Apostolischen Constitutionen und Canonen. Bibliothek der Kirchenväter. Band 19. Kempten 1874. S. 211)

Weniger einheitlich sind die Vorschriften der Kirchenväter über den Empfang der Kommunion während der Periode. Manche Väter, besonders westliche, sahen keinen Grund, den Empfang der Kommunion zu verwehren. Der Heilige Gregor Dialogus schreibt über die Kommunion während der Monatsblutung: „Der Eintritt in die Kirche soll jedoch dem Weibe, das die gewöhnliche Reinigung hat, nicht verboten sein. Denn die Überfülle der Natur kann ihr nicht als Schuld angerechnet werden, und es wäre auch nicht gerecht, ihr den Zutritt zur Kirche wegen einer Sache zu verwehren, für die sie nichts kann. <...> Auch darf es ihnen nicht verboten werden, zu dieser Zeit das Geheimnis der hl. Kommunion zu empfangen. “ (Des heiligen Kirchenlehrers Gregorius des Großen ausgewählte Briefe. Bibliothek der Kirchenväter. Band 27. Kempten, 1874. S. 625)

Andere haben von der Kommunion abgeraten bzw. diese untersagt. Der o.g. Gregor der Große verbietet den Empfang der Heiligen Gaben zwar nicht, lobt jedoch Frauen, die sich von der Kommunion während ihrer Periode enthalten: „Wagt eine aus großer Ehrfurcht den Empfang nicht, so ist sie zu loben, im andern Fall aber wegen des Empfanges nicht zu verurteilen.“ (Ibid. S. 624)Er begründet seine Position aus zwei Perspektiven, der psychologischen und der Theologischen. Bei der ersten bezieht er sich darauf, dass manche Frauen sich während der Periode nicht rein fühlen: „Frommen Seelen ist es ja eigen, auch da noch auf irgend eine Art eine Schuld an sich zu finden, wo in Wirklichkeit keine ist, weil oft etwas von der Sünde herkommt, obgleich es ohne Sünde geschieht.“ Bemerkenswert ist, dass der Hierarch diesen seelischen Zustand nicht kritisiert und ihn „frommen Seelen“ zuschreibt. Weiter folgt die theologische Argumentation, welche die Empfehlung der Enthaltung von der Kommunion in einen Kontext mit dem Zustand des Menschen nach dem Sündenfall bringt: „So essen wir auch, wenn uns hungert, ohne dadurch eine Sünde zu begehen; doch kommt der Hunger selbst von der Sünde des ersten Menschen. So ist auch die monatliche Reinigung für die Frauen keine Sünde, weil sie eine Folge der natürlichen Beschaffenheit ist; dass jedoch die Natur selbst ein solches Gebrechen hat, durch welches sie selbst gegen Absicht und Willen als befleckt erscheint, — das ist eine Folge der Sünde, damit die menschliche Natur erkenne, was durch Gottes Urteil aus ihr geworden sei, und der Mensch, der freiwillig gesündigt hat, unfreiwillig die Folge der Sünde trage. Wenn deshalb Frauen aus Rücksicht auf ihre monatliche Reinigung es nicht wagen, sich dem Sakrament des Leibes und Blutes unsers Herrn zu nähern, so sind sie wegen ihrer richtigen Erwägung zu loben.“ (Ibid. S. 625) Ohne den Blutfluss selbst als Sünde oder Unreinheit zu beurteilen, hält der Kirchenvater diesen für ein Gebrechen der Natur, welches eine Folge der (Ur)Sünde ist. Dieses Gebrechen soll den Menschen daran erinnern, was „durch Gottes Urteil“ aus ihm geworden ist. Eine Enthaltung von der Kommunion ist also deswegen Lobenswert, weil eine Frau zwar versteht, dass sie an ihrem Zustand keine Schuld trägt, sich jedoch demütig von der Vereinigung mit Gott enthält, weil dieser Zustand der körperlichen Unreinheit durch die Sünde der menschlichen Natur zueigen wurde.

An dieser Stelle erwähnt der Heilige ebenfalls den Hunger, der durch die Sünde des ersten Menschen kam. Man kann eine Parallele zum Fasten ziehen. Obwohl es laut dem Apostel keine unreine Nahrung gibt, schreibt die Kirche den Menschen aus seelsorgerischen Gründen das Fasten vor, also entweder die absolute Enthaltung von der Nahrungsaufnahme, oder die Enthaltung von bestimmten Lebensmitteln. Während des Fastens soll der Mensch den Gehorsam üben, den seine Ureltern im Garten Eden nicht einhalten wollten. Er überwindet des Hunger, und überwindet somit seine gefallene Natur. Aber – das Fasten erinnert den Menschen auch an seine unendliche Sündhaftigkeit. In der großen Fastenzeit, in der orthodoxe Christen sowohl ihrer eigenen Sünden beweinen, wie auch die von Adam und ihren Ahnen, verzichten sie an Montagen, Dienstagen und Donnerstagen freiwillig auf den Empfang der Kommunion, und von Montag bis Freitag auf die Feier der Eucharistie, was ebenfalls ein Ausdruck der Demut ist, eine Einsicht – obwohl Christus uns und unsere Natur gereinigt hat, sind wir Sündig, unsere Natur ist krank, wir sind nicht würdig, den Leib Christi zu empfangen.

Östliche Väter gingen einen Schritt weiter und untersagten den Empfang der Heiligen Kommunion. Diese Verbote wurden in dem allgemein anerkannten Kanonisches Korpus der Orthodoxen Kirche aufgenommen. Der Heilige Timotheus von Alexandrien untersagt in seiner siebten Regel den Frauen die Kommunion zu empfangen, bis ihr Blutfluss zu Ende ist (und nicht etwa sieben Tage). In der sechsten Regel wird auch geboten, eine Frau während der Periode nicht zu taufen, sondern das Ende des Blutflusses abzuwarten. (Никодим, епископ Далматинско-Истрийский. Правила Православной Церкви. Т. 2. Киев, 2008. С. 488) Heute wird bei der Auslegung dieser Regel der Akzent auf die Hygiene gemacht. (z.B. http://azbyka.ru/parkhomenko/stati/gens ... -all.shtml) Nach dieser Auslegung gab es in der Antike keine ausreichenden hygienischen Mittel, um das Blut aufzufangen und nicht tropfen zu lassen. Diese Annahme erlaubt es, den Widerspruch zwischen der im Neuen Testament veralteten rituellen Unreinheit und den Regeln der Väter leicht und verständlich zu erklären. Bei einer genaueren Betrachtung erkennt man in dieser Theorie mehrere Unschlüssigkeiten.

1) Die hygienischen Möglichkeiten im Römischen und Byzantinischen Reich waren viel größer, als die der Juden in der Wüste. Erste Tampons aus Papyrus gab es bereits im Alten Ägypten. (http://www.homed.ru/node/4307) Diese Erfindung wird von den alten Griechen aufgenommen und weiterentwickelt. Bereits Hippokrates empfiehlt den Frauen, eine Art Tampon anzufertigen. (см. Розанова И.Е. История интимной гигиены. 2009) Die Vorstellung, eine Frau in der Weltstadt Alexandrien hätte keine ausreichenden Möglichkeiten, um ihre Regelblutung Aufzufangen, sind höchstens Wunschdenken.

2) Zwar treffen wir in der Kirchenliteratur auch allgemeine Verbote für Frauen, während der Periode die Kirche zu betreten, jedoch sind diese eine Ausnahme (z.B. 51. Regel des Hierarchen Johannes des Fasters) und wurden nicht in den Kanonischen Korpus der Kirche aufgenommen. Die meisten Väter haben nicht den Kirchenbesuch untersagt, sondern explizit die Kommunion.

3) Die o.g. „hygienische“ Begründung des Verbots haben wir in den Vätertexten nicht angetroffen, wohl aber eine theologische und pastorale.

Ein anderer alexandrinischer Hierarch begründet das entsprechende Verbot. „Ich glaube nicht, dass es notwendig ist zu fragen, ob Frauen, die sich in der Reinigung befinden, das Haus des Herrn betreten dürfen. Ich glaube nicht, dass diese, wenn sie gläubig und fromm sind, in diesem Zustand es wagen würden, an das Heilige Mal zu treten oder den Leib und das Blut Christi anzufassen. Denn auch die Frau, welche den zwölfjährigen Blutfluss hatte, hat um der Heilung wegen nicht Ihn selbst, sondern den Rand Seines Gewandes berührt. Es ist nicht untersagt, in welchem Zustand auch immer zu beten, des Herrn zu gedenken oder ihn um Hilfe zu bitten. Jedoch zu Dem heranzutreten, was das Heilige der Heiligen ist, soll dem körperlich und seelisch unreinen untersagt werden.“ (Hl. Dionisius von Alexandrien. Никодим, епископ Далматинско-Истрийский. Правила Православной Церкви. Т. 2. Киев, 2008. С. 326) Der Heilige Dionisius beginnt seine Ausführungen zwar mit dem Verweis auf den Besuch der Kirche, geht jedoch nicht auf diesen ein. Der Akzent liegt auf der Kommunion. Zuerst stellt er die Frage nach dem Empfang der Kommunion wie auch Gregor Dialogus in den Kontext der Frömmigkeit der Frau. Doch wo der römische Vater die Möglichkeit sah, einer frommen Tradition folgend die Kommunion zu gewähren („Wenn sie aber nach frommer Gewohnheit sich angetrieben fühlen, dieses hl. Geheimnis doch zu empfangen, so darf man sie, wir gesagt, nicht abhalten.“ (Gregorius, Ibid)), ist Dionisius konsequenter. Er erlaubt nur denen an das Mysterium heranzutreten, die „körperlich und seelisch“ rein sind. Zwar könnte man meinen, der Hierarch würde sich auf die alttestamentlichen Vorschriften von der Unreinheit beziehen, jedoch kann man solche häretischen Ansichten bei diesem autoritativen Kirchenlehrer nicht vorstellen. Schlüssiger ist es, die Begründung in der im Osten ausgeprägten Frömmigkeit zu suchen, die dem Empfänger der Heiligen Gaben (auch Männern) nicht nur vorgibt, sich seelisch durch die Beichte zu reinigen, sondern aus Ehrfurcht vor dem Heiligtum auch eine körperliche Reinheit anzustreben. Beachtenswert ist auch die biblische Begründung des Heiligen. Er erinnert an die Frau, die zwölf Jahre am Blutfluss litt und nicht etwa den Herrn selbst um der Heilung willen anfasste, sondern die Quaste seines Gewandes (Lk 8, 43-48).

Wie wir gesehen haben, gibt es unter den Vätern der Kirche keine einheitliche Meinung über den Empfang der Kommunion während der weiblichen Periode. Der in der Kirchenliteratur verbreitet Begriff der Unreinheit kann nur auf den körperlichen Zustand der Frau angewendet werden. Eine geistliche Unreinheit kann nur eine Sünde hervorbringen. Eine Frau während Ihrer Periode hat vollen Anteil an der Gemeinschaft des Heiligen Geistes und kann ohne Sorge beten, andere Menschen, Priester und heilige Gegenstände berühren. Die meisten Väter raten jedoch aus Frömmigkeit und Ehrfurcht vor dem Sakrament sich von der Kommunion zu enthalten, bis der Blutfluss vorüber ist. Welche andere Gründe es für oder gegen den Empfang der Kommunion gibt, sollte Gegenstand einer größeren Studie sein. Die Vorschriften der Kirche auf mangelnde Hygiene zu beziehen ist jedoch eine Reduzierung der Problematik. Aspekte, die in dem Zusammenhang untersucht werden müssen, sind die mystische Bedeutung, die Blut in der göttlichen Offenbarung zugeschrieben wird, sowie der psychische Zustand der Frau während der Periode. Der Kontakt mit Blut hatte im Alten Testament nicht nur rituelle Bedeutung. Hier sei an Genesis erinnert - "Nur Fleisch mit seiner Seele, seinem Blut, sollt ihr nicht essen!" (Gen 9, 4) und an Exodus Kapitel 24, wo Moses beim Abschluss des Bundes mit dem Herrn den Altar und die Israeliten besprengte. Womöglich ist auch der psychische Zustand der Frau einer der Gründe, warum eine Enthaltung aus pastoralen Gründen empfehlenswert ist – bekannterweise sind viele Frauen kurz vor und am Anfang ihrer Periode von Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und Reizbarkeit betroffen.

Da der Empfang der Kommunion in keinem Fall eine Sünde ist, und doch immer vorbereitet und mit Ehrfurcht geschehen muss, darf keiner der beiden Traditionen verurteilt werden, so, wie es der Apostel den Christen gebietet: „Wer isst, verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, richte den nicht, der isst!“ (Röm 14, 3) Eine Frau sollte sich in erster Linie an die Tradition ihrer Gemeinde halten und im Zweifelsfall einen Segen ihren geistlichen Vaters einholen. Für die Priester währe es wiederum sinnvoll, sich an die Praxis der Diözese und an den Segen des eigenen Bischofs zu halten, damit durch verschiedene Bräuche und Argumentationen in benachbarten Gemeinden keine Versuchungen unter den Gläubigen entstehen. Als letztes möchten wir eine unbestrittene geistliche Autorität unserer Zeit, den verstorbenen Patriarchen Pavel von Serbien zitieren, der sich intensiv mit dem Thema befasst hat und eine zeitgemäße Praxis vorschlägt: „Wir sind der Meinung, dass eine Frau während ihrer monatlichen Reinigung mit entsprechender Vorsicht und acht auf die Hygiene, die Kirche aufsuchen, die Ikonen küssen, das Antidoron und das heilige Wasser zu sich nehmen, sowie am Kirchengesang teilnehmen kann. In dem Zustand kann sie nicht die Kommunion empfangen oder getauft werden. Doch bei einer tödlichen Krankheit kann sie sowohl kommunizieren, wie auch getauft werden. Nach der Geburt, bezüglich der Gebete zum Eingang in die Kirche und der Integrationen des Kindes in die Kirche, muss man sich weiterhin an die Vorschriften des Rituale (Trebnik) halten.“ (http://www.sobor.de/index.php?option=co ... 59&lang=de)
Apostolischer Kanon 39 (32): Priester und Diakonen sollen ohne Wissen und Willen des Bischofs Nichts thun: denn dieser ist's, welchem das Volk des Herrn anvertraut worden, und von welchem Rechenschaft über ihre Seelen gefordert werden wird.
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Priester Alexej
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Re: Frauen, Menstruation und Kirchenbesuch

Beitrag von Priester Alexej »

Lazzaro hat geschrieben:
Vater Alexeij hat geschrieben: Es ist besser die jahrtausend alte Tradition der Kirche hinzunehmen und sich in der wichtigen Tugend der Demut zu üben ...
Oder anders ausgedrückt: "Du bist nicht demütig!"
Es Lebe die Mutter aller "Totschlag"- Argumente! Mehr sag ich dazu nicht.
Lieber Lazzaro,
nein, ich wollte damit genau das sagen, was ich gesagt habe: "Es ist besser die jahrtausend alte Tradition der Kirche hinzunehmen und sich in der wichtigen Tugend der Demut zu üben, als über Traditionen und die Ansichten vieler Väter durch das Prisma unseres gottlosen Zeitalters zu disskutieren."

Ich habe niemanden persönlich angesprochen, und möchte auch niemanden persönlich ansprechen, aber doch ist es ein ernstes Thema. Damut ist eine Kardinaltugend des Christen, auch Gehorsam ist nicht unwichtig. Umgekehrt ist aber der Stolz der Grundstein unserer westlichen Gesellschaft. Vom Kindergartenalter wird uns beigebracht, dass man auf sich Stolz sein muss, dass man einen Stolz empfinden sollte, dass bereits ein Kind, ohne überhaupt etwas getan zu haben, eine menge Rechte hat, dass jeder, unabhängig von seinem Alter, seiner Bildung und seinen geistigen Fähigkeiten eine "eigene Meinung" haben sollte. Das sind zwei Lebensweisen, die einander Gegesätzlich sind und in der Kirche miteinander kollidieren. Ich möchte niemandem seine Meinung verbieten oder jemandem den Mund mit einem "Todschlag" Argument stopfen, aber aus pastoraler Sicht finde ich es besser, sich einen Segen des Geistlichen Vaters zu holen und ihm folge zu leisten, als seinen geistlichen Vater für hinterblieben zu erklären und nach seinen eigenen, vielleicht sogar richtigeren theologischen Ansichten zu verfahren.
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Igor
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Gebet für eine Wöchnerin nach vierzig Tagen

Beitrag von Igor »

Grüß Gott!

Danke an Vr. Alexej für die sehr umfassende Darstellung!

Ich hätte eine zusätzliche Frage, die mit dem Themenkreis wohl in Verbindung steht:

Wie verhält es sich dann eigentlich mit dem Gebet für eine Wöchnerin nach vierzig Tagen?

Beim diesem Ritus wird ja die junge Mutter (erst nach) nach vierzig Tagen wieder in die Kirche eingeführt. In dem o .g. Artikel heißt es ja auch
Nach einer Niederkunft muß man sich, was die notwendigen Gebete zum Betreten der Kirche und zur Einführung des Neugeborenen betrifft, auch weiterhin an die Vorschriften des Großen Rituals (Trebnik) halten.
In einem Gebet darin heißt es (vergleiche auch Erzpriester Alexios Maltzew: Die Sacramente, S.12 ff, entspr. Im PDF S. 353ff)

„Herr, unser Gott, der du gekommen bist zum Heile des Menschengeschlechts, komm nun auch zu dieser deiner Magd N.N. und würdige sie durch die Gebete deiner ehrwürdigen Priesterschaft ihre Zuflucht zu finden in deiner heiligen, Katholischen Kirche, und den Eintritt zu erlangen zum Tempel deiner Herrlichkeit; wasche sie rein von der Befleckung des Leibes und der Unreinheit der Seele bei der Vollendung der vierzig Tage; mache sie würdig, Teil zu nehmen an deinem teuren Lebe und Blute.“

Wird das ähnlich zur eingangs gestellten Fragestellung gehandhabt, gibt es diese Vierzigtagesfrist noch in der kirchlichen Praxis?

In Christo
Igor
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Als der Höchste hernieder fuhr, verwirrte Er die Sprachen, zerteilte Er die Völker, nun, da Er Feuerzungen ausgeteilt, ruft Er alle zur Einheit: Einmütig preisen wir deshalb den Heiligen Geist. (Pfingstkondakion im 8. Ton)
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Re: Frauen, Menstruation und Kirchenbesuch

Beitrag von Quinni »

Hierzu kann ich nur etwas vom medizinischen Standpunkt beitragen, der jedoch diese Regelung begründen könnte. Nach der Geburt dauert es ungefähr 6 Wochen, bis die Blutungen endgültig aufhören. Sie sind wesentlich stärker (in der Anfangszeit) und die Frauen sind auch wesentlich beeinträchtigter und vor allem anfälliger für Krankheiten. Der Körper ist noch geschwächt, es erfolgt eine komplette hormonelle Umstellung des Körpers, auch bei denen, die ihr Kind nicht stillen. Hinzu kommt, das die Gefahr einer Infektion sehr hoch ist, gerade in den ersten Wochen, da der Muttermund noch weiter eröffnet ist und somit die Gefahr von Keimeinwanderung sehr hoch ist.

Die Zeit, in der unzählige Frauen noch im Wochenbett starben, sind noch nicht so lange her. Ich sehe diese Regelung also eher als Schutz für die Frauen an, wobei in heutiger Zeit bereits nach 4 Wochen ein Kirchenbesuch kein Problem darstellen dürfte, da es keine blutigen Ausflüsse mehr sind und die Frauen sich in heutiger Zeit schneller wieder erholen. In den ersten Wochen halte ich es selber für keine gute Idee, die Blutungen sind einfach zu stark, Tampons sollen auf keinen Fall verwendet werden, eben weil der Muttermund noch nicht geschlossen ist und die Gefahr von Infektionen dadurch sehr erhöht würde.

Ich finde diese Regelung daher sehr gut, die Mutter kann sich die ersten 6 Wochen komplett erholen, beten kann sie in Ruhe zu Hause und wenn ihr Körper wieder soweit erholt ist, die Kirche besuchen. Und ob es nun 28 oder 40 Tage sind, bis sie sich wieder erholt hat, es ist eine kirchliche Tradition die Sinn macht, die die Frauen schützt in dieser Zeit. Und daran sollte man nichts ändern. Niemand sollte es als Verbot sehen. Wer selber ein Kind geboren hat, Vater eines Kindes ist oder es in seinem näheren Umfeld erlebt hat, der kann das sicher nachvollziehen.

Das ist jetzt natürlich keine religiöse Erklärung, nur ein Versuch, den Grund dafür biologisch zu er erklären.

Anja, die noch einen langen Weg vor sich hat
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MariaM
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Re: Frauen, Menstruation und Kirchenbesuch

Beitrag von MariaM »

Hallo Quinni, ich finde das klingt sehr vernünftig und einleuchtend, was du schreibst - danke fur den Beitrag! :-)
Gruss, M.
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MariaM
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Re: Frauen, Menstruation und Kirchenbesuch

Beitrag von MariaM »

Sehr geehrter Vater Alexej,
vielen Dank für die Mühe, die Sie sich gemacht haben, diesen Beitrag/ Artikel zu verfassen. Hmm, das ist schon interessant... auch wenn man einem nicht alles gleich verständlich erscheint... Der hygienische Aspekt ist wohl wirklich nicht der einzige. Aber das mit dem Schutz der Frau vor "Pflichten" ist doch auch ganz einleuchtend, oder? Also dass es ursprünglich vllt. kein Verbot, sondern eine Möglichkeit für sie war...?
Auf jeden Fall danke. Gruss, M.
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Igor
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Re: Gebet für eine Wöchnerin nach vierzig Tagen

Beitrag von Igor »

MariaM hat geschrieben:Hallo Quinni, ich finde das klingt sehr vernünftig und einleuchtend, was du schreibst - danke fur den Beitrag! :-)
Gruss, M.
Auch von mir Dankeschön, Quinni!
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Als der Höchste hernieder fuhr, verwirrte Er die Sprachen, zerteilte Er die Völker, nun, da Er Feuerzungen ausgeteilt, ruft Er alle zur Einheit: Einmütig preisen wir deshalb den Heiligen Geist. (Pfingstkondakion im 8. Ton)
Lazzaro
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Re: Frauen, Menstruation und Kirchenbesuch

Beitrag von Lazzaro »

Priester Alexej hat geschrieben:
Lazzaro hat geschrieben:
Vater Alexeij hat geschrieben: Es ist besser die jahrtausend alte Tradition der Kirche hinzunehmen und sich in der wichtigen Tugend der Demut zu üben ...
Oder anders ausgedrückt: "Du bist nicht demütig!"
Es Lebe die Mutter aller "Totschlag"- Argumente! Mehr sag ich dazu nicht.
Lieber Lazzaro,
nein, ich wollte damit genau das sagen, was ich gesagt habe: "Es ist besser die jahrtausend alte Tradition der Kirche hinzunehmen und sich in der wichtigen Tugend der Demut zu üben, als über Traditionen und die Ansichten vieler Väter durch das Prisma unseres gottlosen Zeitalters zu disskutieren."
Lieber Vater Alexeij!
Vielen herzlichen Dank für Deine Arbeit!
Ich darf Dich beruhigen, soooo persönlich habe ich Die Sache nicht genommen, auch wenn meine Wortwahl das nahe legte. Ich finde die Argumentationsweise mit Tradition und Demut -höflich ausgedrückt- einfach nicht sehr fachlich. Wie Du hervorragend gezeigt hast, ist das mit der Tradition (mal wieder) so eine Sache: Es gibt gewisse Unterschiede zwischen Ost und West.
Lazarus
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