Antisemitismus

Neu in der orthodoxen Kirche - Wie lebe ich als orthodoxer Christ? Alle allgemeinen Fragen rund um die Orthodoxie.
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Question

Beitrag von Question »

Hallo,
administrator hat geschrieben: natürlich kann hier nicht das ganze Volk verurteilt werden. Da stimme ich mit dir überein. Wir sind alle schuld und unschuldig daran...aber diejenigen die bewusst an einen anderen Mesias festhalten? Was sind das für Menschen, unabhängig von der Volkszugehörigkeit?
Es wundet mich, dass noch niemand auf diese Frage eingegangen ist. Dann will ich das mal tun: Die Menschen, die Jesus Christus nicht als Messias anerkennen (weil sie sich den Messias anders vorstellen, weil er in der Religion, in die sie hineingeboren oder zu der sie gefunden haben, gar nicht vorkommt, oder weil sie eh nicht an Gott glauben) sind genauso wie die Menschen, die ihn als Messias anerkennen Gottes Abbild. Sie sind Seine Geschöpfe und Er liebt sie.

Was denkst Du denn was sie sind?

administrator hat geschrieben: Noch sei gesagt, der HErr selbst hat bekanntlich für sie gebetet:
Vergib ihnen denn sie wissen nicht was sie tun!

Aber die die es wissen...in derer Haut will ich nicht sein.
Lieber Admin, werde doch bitte konkreter. Wer ist es denn, der "weiß was er tut"? Eigentlich kannst Du damit doch nur uns Christen meinen. Denn wir glauben die Wahrheit zu kennen, verhalten uns aber oft (entgegen besseren Wissens) nicht so wie wir sollten.

Herzlich.

Q.
Question

Beitrag von Question »

Hallo nochmal,

Mir ist hier etwas aufgefallen. Eigentlich sollte es in diesem Thread um Antisemitismus gehen und welche Rolle dabei der OK bzw. den orthodoxen Gläubigen zukommt gehen. Was man dagegen tut z.B., wie man gegen das Übel (des Antisemitismus) vorgeht...

Aber gleich im zweiten Beitrag steht das da:

administrator hat geschrieben: Klar, man kann immer sagen die Juden hätten unseren HErrn gekreuzigt, aber das ist es nicht...
Sicher, Milo will ja nur sagen das dies nichts mit dem Antisemitismus zu tun hat (m.E. hat gerade diese Aussage, so wie sie da steht, immens viel mit dem christlichen Antisemitismus zu tun). Aber dennoch, wieso kommt ein orthodoxer Christ bei der Erwähnung von "Juden" und "Antisemitismus" sofort auf die Schuldfrage? Wo es doch jedem Christen klar sein müsste, dass die Schuld bei ihm selber liegt, oder etwa nicht?

Herzlich.

Q.
Milo
Beiträge: 966
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Beitrag von Milo »

Nun liebe Q.,

du stellst eine Frage nach der anderen. Zur Abwechslung wäre es auch gut, du würdest antworten ohne Gegenfragen. Nur mal so um ein bischen "Luft zu schnappen". :wink:


Dich bewegt die antisemitische Haltung bei manchen Orthodoxen? Du fragst dich warum sind Juden mehr schuld an dem Tod Jesu?
Du zählst auf gleichzeitig Nationen und Religionen auf, meinend das sie gleichwertig vor Jesus stehen. Ist Nationalität und Religion gleich?

Für ein Volk ja. Nämlich für Juden. Das Volk identifiziert sich auf Grund seiner Auserwähltheit von Gott. Das ist im Bewustsein stark eingeprägt und lebendig. Frage mal nach ob ein Budhist, ein Moslem...genau so ein Jude sein kann! Wie ein Japaner zB ein Christ, Budist oder sonst was sein kann. Daher kommt auch die besondere Verantwortung auf das jüdische Volk zu. Weil es auch Wirklichkeit ist. Sie sind auserwählt.

Mat 21.33Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der apflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes. 34Als nun die Zeit der Früchte herbeikam, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, damit sie seine Früchte holten. 35Da nahmen die Weingärtner seine Knechte: den einen schlugen sie, den zweiten töteten sie, den dritten steinigten sie. 36Abermals sandte er andere Knechte, mehr als das erstemal; und sie taten mit ihnen dasselbe. 37Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen und sagte sich: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. 38Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie zueinander: Das ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten und sein Erbgut an uns bringen! b 39Und sie nahmen ihn und stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. 40Wenn nun der Herr des Weinbergs kommen wird, was wird er mit diesen Weingärtnern tun? 41Sie antworteten ihm: Er wird den Bösen ein böses Ende bereiten und seinen Weinberg andern Weingärtnern verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit geben. 42Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen in der Schrift (Psalm 118,22-23): «Der cStein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen»? 43Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt. 44Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen aber er fällt, den wird er zermalmen. 45Und als die Hohenpriester und Pharisäer seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, daß er von ihnen redete. 46Und sie trachteten danach, ihn zu ergreifen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk, denn es hielt ihn für einen Propheten.

Alle 12 Apostel waren Juden, wie HErr selbst...die Erste Gemeinde war auch nur aus Juden bestellt. Aber im vergleich zum genzen Volk, war das nur ne winzige Minderheit. Diejenigen die heute das Volk bilden, sehen sich nicht als Christen, die wenigen die es gibt werden gerade so geduldet in Israel.

Dennoch, es ist falsch den Nächsten zu hassen, auch wenn er in dieser besonderen Verantwortung (Bringschuld) gegenüber unserem HErr steht.
Ich befüworte in keinster Weise den antisemitismus , aber man muss der Wahrheit auch ins Auge sehen und sie mutig nennen!
Genau so wie das wir, die nichtjuden, eben Heiden waren, und es nicht verdient haben, das zu erben was dem auserwähltem Volk zu stand.

Nur diejenigen die nicht genügend inneren Frieden haben, den uns der HErr gibt, nur diese Menschen, und seien sie orthodox, können einen antisemitismus befüworten.


Verzei mir, aber hast du jüdische Vorfahren?

Ich werde auch den Gedanken nicht los, das du in der OK einen perfekte Kirche suchst, und eben uns jetzt beweisen möchtes das sie es nicht ist.

Ich kann dich trösten, du wirst immer Schwächen und Fehler in ihr finden, aber sie ist dennoch heilig!

Gott helf!

milo
+
Question

Beitrag von Question »

Hallo Milo,
administrator hat geschrieben:Nun liebe Q.,
du stellst eine Frage nach der anderen. Zur Abwechslung wäre es auch gut, du würdest antworten ohne Gegenfragen. Nur mal so um ein bischen "Luft zu schnappen". :wink:
Das tut mir leid. Aber ich kann nicht mit Dir diskutieren, solange ich nicht eindeutig verstanden habe, was Du meinst. Ich könnte Deine Aussagem natürlich auch interpretieren, aber das lasse ich lieber, weil sonst "Unterstellung!" und "Du drehst mir die Worte im Mund um!" geschrien wird.

Herzlich.

Q.
Question

Beitrag von Question »

Lieber Milo,
administrator hat geschrieben: Dich bewegt die antisemitische Haltung bei manchen Orthodoxen?
Durchaus.
administrator hat geschrieben: Du fragst dich warum sind Juden mehr schuld an dem Tod Jesu?
Nein, das frage ich mich nicht. Ich frage mich:

1. Wer sind (Deiner Meinung nach) "die Juden"?

2. Nach welchen Kriterien bemisst man die Schuld am Tod Jesu?
administrator hat geschrieben: Du zählst auf gleichzeitig Nationen und Religionen auf, meinend das sie gleichwertig vor Jesus stehen.
Da musst Du schon Jesus selber fragen. Ich kann schlecht für ihn sprechen. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir ihn ALLE durchbohrt haben. Eigenhändig.
administrator hat geschrieben: Ist Nationalität und Religion gleich?
Nein.
administrator hat geschrieben: Für ein Volk ja.
Und für dieses eine Volk auch nicht.
administrator hat geschrieben: Nämlich für Juden. Das Volk identifiziert sich auf Grund seiner Auserwähltheit von Gott. Das ist im Bewustsein stark eingeprägt und lebendig. Frage mal nach ob ein Budhist, ein Moslem...genau so ein Jude sein kann! Wie ein Japaner zB ein Christ, Budist oder sonst was sein kann.
Das kann er ganz bestimmt. Davon kannst Du dich selber überzeugen. Google mal nach "Gijur".

administrator hat geschrieben: Alle 12 Apostel waren Juden, wie HErr selbst...die Erste Gemeinde war auch nur aus Juden bestellt. Aber im vergleich zum genzen Volk, war das nur ne winzige Minderheit. Diejenigen die heute das Volk bilden, sehen sich nicht als Christen, die wenigen die es gibt werden gerade so geduldet in Israel.
Ja und? Du meinst alle Juden wären aufgrund ihrer Auserwähltheit dazu verpflichtet Jesus als ihren Messias anzuerkennen. Meinst Du denn auch, dass ihre Schuld, falls sie es denn nicht so tun/getan haben, ist größer als unsere Schuld, wenn wir als getaufte Christen (...die ja inzwischen wirklich wissen sollten was wir tun...) sündigen?
administrator hat geschrieben: Dennoch, es ist falsch den Nächsten zu hassen, auch wenn er in dieser besonderen Verantwortung (Bringschuld) gegenüber unserem HErr steht.
In der Tat. Die "Bringschuld" geht nur den Herren und den jeweils betroffenen an. Ob nun Jude oder nicht...
administrator hat geschrieben: Ich befüworte in keinster Weise den antisemitismus , aber man muss der Wahrheit auch ins Auge sehen und sie mutig nennen!
Was ist hier die Wahrheit? Dass "die Juden" Jesus getötet haben? Das ist nicht die Wahrheit. Das ist die Wurzel des christlichen Antisemitismus.
administrator hat geschrieben: Verzei mir, aber hast du jüdische Vorfahren?
Nicht dass ich wüsste. Wie kommts Du darauf?

Andererseits ist das nicht ausgeschlossen. Die Anzahl der Juden, die zum Christentum übergetreten sind ist weitaus höher als Du denkst. Nicht nur die erste Gemeinde in Jerusalem bestand vorwiegend aus Juden. Ebenso war es auch in Griechenland und in Rom. Und auch im Mittelalter (und danach) gab es viele Übertritte, sei es aus Überzeugung, Zwang oder einfach dem Wunsch nach einem menschenwürdigen Leben. Das betrifft z.B. Portugal, Spanien, Deutschland, Osteuropa, Russland... Die zum Christentum übergetretenen Juden haben Einheimische geheiratet und so haben heute viele Griechen, Spanier, Italiener, Deutsche, Russen, Serben, Polen ... jüdische Vorfahren, ohne es zu wissen. Haben diese Menschen eigentlich auch eine höhere Bringsschuld?

administrator hat geschrieben: Ich kann dich trösten, du wirst immer Schwächen und Fehler in ihr finden, aber sie ist dennoch heilig!
Genau so versteht sich auch die RKK. Auch dort gab es jahrhundertelang massive Probleme mit dem Antisemitismus. Aber siehe da - seit dem 2. Vatikanischen Konzil ist deutlich geworden, dass gegen dieses Problem durchaus erfolgreich vorgehen kann...
Question

Beitrag von Question »

Hallo nochmal,

administrator hat geschrieben: 43Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt. 44Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen aber er fällt, den wird er zermalmen. 45Und als die Hohenpriester und Pharisäer seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, daß er von ihnen redete. 46Und sie trachteten danach, ihn zu ergreifen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk, denn es hielt ihn für einen Propheten.
Merkst Du, dass hier Volk in zwei verschiedenen Bedeutungen verwendet wird?

LG
Question

Beitrag von Question »

Hallo zum dritten,
administrator hat geschrieben:...Juden mehr schuld an dem Tod Jesu...
Bitte um Präzision. Meinst Du
1. alle jüdischstämmige Menschen
2. alle Menschen, die sich zum Judentum bekennen
3. die jüdischen Zeitgenossen von Jesus
3. diejenigen, die an seiner Hinrichtung unmittelbar beteiligt waren/die gefordert haben
4. die Nachkommen der Menschen aus Nr. 3


Wie verhält es sich mit
1. jüdischstämmigen Christen
2. jüdischstämmigen Atheisten
3. zum Judentum konvertierten Deutschen

Wäre wirklich interessant das zu wissen.

LG
Question

Beitrag von Question »

Ach, und lieber Milo,

Bitte schnappe nach Luft so lange Du willst. Musst ja nicht sofort antworten :wink:

LG
Milo
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Beitrag von Milo »

Nochmals geehrte Q.,

es ist wieder der Geist deiner Komunikation der mich irritiert,
und mich davon abhält dir seriöse Antworten zu schreiben.

Du bist darauf aus Streit zu suchen, ich aber nicht.
Bisher hast du nur negative Kritik geübt, nicht eine einzige positive gegenüber der OK.

Ich versuche vergeblich dir was zu erklären, da du nur deine Sicht sehen willst.

Wolltest du dich in diesem Forum etwas mehr informieren über die Orthodoxie, oder nur die orthodoxe Kirche schlecht reden? Für das zweitere gibt es genügend anderer Foren, wo man gleichgesinnte findet!

MfG

milo
+
Question

Beitrag von Question »

Geehrter Milo,
administrator hat geschrieben:Nochmals geehrte Q.,
es ist wieder der Geist deiner Komunikation der mich irritiert,
und mich davon abhält dir seriöse Antworten zu schreiben.
Sag mir doch bitte, was Dir an dem "Geist meiner Kommunikation" missfällt? Als ich die letzten Antworten hier (die wohl Deinen Zorn provoziert haben) schrieb habe ich in keinster Weise Steit gesucht. Ich hab sie mir durchgelesen. Da ist nicht mal ein Hauch Sarkasmus.

Wieso unterstellts Du mir:
administrator hat geschrieben: Du bist darauf aus Streit zu suchen, ich aber nicht.
:shock:

Im Ernst. Du hast hier die Frage nach der "Mehrschuld der Juden" aufgeworfen. Das stelle ich nun in Frage und bitte Dich höflichst auf einige Aspekte einzugehen. Was ist denn daran verwerlich?

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir meine "streitsuchenden" Beiträge zitieren könntest. Vielleicht sage ich ja wirklich etwas Beleidigendes und merke es selber nicht...

Ich bin an Deinen seriösen und vor allem präzisen Antworten überaus interessiert!

administrator hat geschrieben: Bisher hast du nur negative Kritik geübt, nicht eine einzige positive gegenüber der OK.
Das mag stimmen. Ich frage erneut: ist hier Kritik unerwünscht?
administrator hat geschrieben: Ich versuche vergeblich dir was zu erklären, da du nur deine Sicht sehen willst.
Ganz im Gegenteil, ich möchte sehr gerne Deine Sicht sehen, aber ich möchte einige Sachen eben genauer wissen (z.B. wenn Du schon sagst - "die Juden haben Jesus hingerichtet", aber gleichzeitig auch nicht alle Juden anklagen möchtest, dann frage ich mich, was Du darunter verstehts). Wieso ist das so schwer?
administrator hat geschrieben: Wolltest du dich in diesem Forum etwas mehr informieren über die Orthodoxie, oder nur die orthodoxe Kirche schlecht reden?
Das Erstere. Ich habe einige orthodoxe Bekannte, vieles an ihrem Glauben ist für mich seltsam. Ich habe sie darauf angesprochen, aber sie können es mir nicht erklären, weil sie z.B. selber nie darüber nachgedacht haben, ob ein judischstämmiger Christ tatsächlich mehr Schuld auf sich geladen hat (durch seine Geburt) oder warum sie während der Menstruation nicht in die Kirche gehen.

Daher habe ich gehofft hier kompetentere Ansprechspartner zu finden.
administrator hat geschrieben: Für das zweitere gibt es genügend anderer Foren, wo man gleichgesinnte findet!
Das wage ich zu bezweifeln. Sicher gibt es eine Reihe von Foren, wo über den Glauben oder die religiösen Institutionen agelästert wird. Es gibt auch Foren, wo Katholen gegen Evangelen wettern und umgekehrt. Aber ich kenne kein einziges deutschsprachiges Forum in dem z.B. Katholiken oder Protestante die Orthodoxen kritisieren. Und wie gesagt, selbst wenn ich diese Foren gäbe, zweifle ich daran, dass ich dort Antworten auf meine Fragen finden könnte.

Herzlich.

Q.
Sucher_3
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Beitrag von Sucher_3 »

Liebe Question,

obwohl ich ja Deiner "skeptischen Neugier" inhaltlich durchaus nahestehe, kann ich aber dennoch verstehen, dass Du auf manche Leute sehr provozierend wirkst. Du fragst in einem "Tonfall", den ich gerne als "Lehrer-Ton" bezeichne, und es würde mich ABSOLUT nicht wundern, wenn Du Lehrerin wärest ;) Als Pädagoge glaube ich da, diesen "Klang" zu hören... ;)

Aber das ist nur Äusserliches.

1.)
Weisst Du, wir sind hier in diesem ORTHODOXEN Forum GÄSTE. Dass wir nachfragen, ist ja okay, aber wenn von einem Gast NUR Skrupel, Zweifel und Provokationen kommen, und wenn jede (!) Frage den Finger auf eine "Wunde" legt, so frage ich mich auch: Was will ein solches Gast hier? Will er wirklich "orthodoxe Kirche" kennenlernen (sofern das in einem Forum geht) oder will er nur die Sünden und Verfehlungen dieser Kirche aufzeigen?

2.)
Du sagst, Du willst Antworten auf Deine (fundamentalen und durchaus interessanten) Fragen. Aber darauf gibt es keine Antworten, jedenfalls keine allgemeingültigen, da, soviel ich weiss, hier NIEMAND als Vertreter der orthodoxen Kirche antworten kann, da es hier alles "Laien" sind. Um Deine Fragen zu beantworten, bräuchte es Exegeten (ich weiss gar nicht, ob es so etwas in der OK gibt?!), die es hier im Forum aber anscheinend nicht gibt (übrigens macht mir gerade DAS dieses Forum sehr sympathisch hier darf geirrt werden und es dürfen auch Fragen unbeantwortet bleiben!).

3.)
Warum diese Laien ihre MEINUNGEN so ungern und nur nach mehrfachem Bitten äussern, verstehe ich auch nicht, aber ich muss das respektieren. Ich habe eine sehr liebe Freundin, die ist Buddhistin, und die hat eine ähnliche Art. Sie antwortet nur in dem Sinne, in dem ihr "Meister" das auch sagen würde. Vielleicht ist es aus tiefster Überzeugung so, vielleicht aber auch nur aus Loyalität mit ihrem Meister. Aber wie dem auch sei, wir müssen das schon akzeptieren.

4.)
Mir haben die Antworten zu meinen Fragen zu den "abgetriebenen Kindern" keinesfalls gefallen, aber ich spürte sowohl in den Antworten von Milo und besonders in denen von René eine grosse innere Qual, und leider habe ich das erst zu spät gespürt, sonst hätte ich einige Posts früher mein Fragen aufgegeben. Ich will die Menschen hier doch nicht quälen, und auch Fragen/Nachfragen/Bohren kann zu einer Qual werden. Ich bin der altmodischen Meinung, dass der Frager auch eine Verantwortung dafür hat, wie der Gefragte mit der Frage umgeht. Ich denke, wenn man merkt, dass der Andere grosse Probleme mit der Antwort hat, werde ICH jedenfalls in Zukunft Fragen zurückziehen. Ich möchte durch Fragen ja auch nicht in die Enge gedrängt werden.

5.)

>"Da ist nicht mal ein Hauch Sarkasmus."

Das ist richtig, Sarkasmus war da nicht,aber es ist ein Hauch von "Überheblichkeit" zu spüren. Deine Art zu fragen und zu argumentieren hat manchmal (nicht immer!) einen Beigeschmack von "Ich weiss es besser und Ihr seid eine Kirche, die zuerst einmal ihre Altlasten aufarbeiten sollte".

6.)

Zum Beispiel die "Judenfrage".

JEDE Religion hat bis zum heutigen Tag ihre "Judenfrage". Auch die Römisch-Katholische Kirche. Schau mal in ländliche Gebiete vor allem der osteuropäischer Länder, aber auch in Bayern oder sonstwo in Europa. Dort findet sich das auch. Kann man deshalb der RKK vorwerfen, sie unterstütze diese Tendenzen?! Das Vaticanum II hat mit der Judenfrage SEHR GUT aufgeräumt, bis hin zur Entschuldigung von Papst Johannes Paul II (die übrigens von vielen Katholiken als "viel zu demütig und unterwürfig" empfunden wurde, und die es gerne gehabt hätten, sie wäre in dieser wunderbaren Form NICHT erfolgt; auch das ist antisemitisch, bis in höchste Kirchenkreise), und dennoch gibt es auch dort "Altlasten".

7.)
Und zur Frage der Verantwortung der Juden am Tod Jesu Christi: Rein historisch gesehen gab es Juden, die Jünger und Anhänger Jesu waren, und die SICHERLICH nicht für seinen Tod gestimmt haben. Aber genauso sicher (wenn man den Quellen glaubt!!!) gab es Juden, die eben den Mörder durch Pilatus begnadigt sehen wollten und NICHT Jesus, und somit für dessen Tod mitverantwortlich sind. Dass daraus kein Antisemitismus resultieren darf (obwohl das für Jahrtausende von ALLEN christlichen Konfessionen und Kirchen getan wurde), ist uns Heutigen natürlich klar und sollte selbstverständlich sein. Aber es war nun einmal ein grosser Teil der DAMALIGEN Juden, die diesen Tod wollten (wenn die Quellen stimmen, ich wiederhole das), aber als Volk kann das den Juden in den darauf folgenden zwei Jahrtausenden nicht vorgeworfen werden.

Und ich glaube, DARAUF wollte Milo hinweisen als er von "zweierlei Juden" sprach: Die Anhänger Jesu und seine Gegner. Er hat meines Wissens und meiner Interpretation nach mit KEINEM Wort behauptet, dass die Juden HEUTE nach wie vor verantwortlich seien für Jesu Tod.

Aber diese Antwort von Milo scheint Dir nicht zu genügen, und darum fragte ich mich heute beim Lesen: Was will Q. denn weiter von ihm hören/lesen?

8. und Schluss:
Ich bin NICHT der Meinung von Milo, dass Du "Streit suchst". Aber es gefällt Dir durchaus, zu provozieren und auch mal den Finger auf Wunden zu legen, egal, ob das wirkliche Wunden sind oder von Dir als solche empfundene.

Ich hoffe, Du kannst diese Zeilen mit SYMPATHIE lesen. Ich will Dich nicht angreifen, aber vielleicht kann meine Sicht der Dinge ein wenig relativieren in Eurem "Streit".

Liebe Grüsse

Peter
Question

Beitrag von Question »

Hi Sucher,
Sucher hat geschrieben: Du fragst in einem "Tonfall", den ich gerne als "Lehrer-Ton" bezeichne, und es würde mich ABSOLUT nicht wundern, wenn Du Lehrerin wärest ;) Als Pädagoge glaube ich da, diesen "Klang" zu hören... ;)
:D Bin keine Lehrerin. Aber in meinem Job muss ich tatsächlich kritisch mit Texten umgehen und sie auf ihre Stichhaltigkeit prüfen.

Sucher hat geschrieben: 1.)
Weisst Du, wir sind hier in diesem ORTHODOXEN Forum GÄSTE. Dass wir nachfragen, ist ja okay, aber wenn von einem Gast NUR Skrupel, Zweifel und Provokationen kommen, und wenn jede (!) Frage den Finger auf eine "Wunde" legt, so frage ich mich auch: Was will ein solches Gast hier? Will er wirklich "orthodoxe Kirche" kennenlernen (sofern das in einem Forum geht) oder will er nur die Sünden und Verfehlungen dieser Kirche
aufzeigen?
Im obenstehenden Beitrag habe ich erklärt, was ich hier will.

Sucher hat geschrieben: 2.)
Du sagst, Du willst Antworten auf Deine (fundamentalen und durchaus interessanten) Fragen. Aber darauf gibt es keine Antworten, jedenfalls keine allgemeingültigen, da, soviel ich weiss, hier NIEMAND als Vertreter der orthodoxen Kirche antworten kann, da es hier alles "Laien" sind. Um Deine Fragen zu beantworten, bräuchte es Exegeten (ich weiss gar nicht, ob es so etwas in der OK gibt?!), die es hier im Forum aber anscheinend nicht gibt...
Nein, ich brauche nicht unbedingt Meinungen von Exegeten. Aber auch die Laien (die zur einzig wahren apostolischen Kirche gehören!) müssten ihre Meinung halbwegs schlüssig erklären können.
Sucher hat geschrieben: 3.)
Warum diese Laien ihre MEINUNGEN so ungern und nur nach mehrfachem Bitten äussern, verstehe ich auch nicht, aber ich muss das respektieren.
Sicher muss man das. Aber auch diese Laien müssten dann respektieren, dass man sich so seine Gedanken macht... Keine Meinung/Erklärung ist auch eine Meinung/Erklärung
Sucher hat geschrieben: Ich habe eine sehr liebe Freundin, die ist Buddhistin, und die hat eine ähnliche Art. Sie antwortet nur in dem Sinne, in dem ihr "Meister" das auch sagen würde. Vielleicht ist es aus tiefster Überzeugung so, vielleicht aber auch nur aus Loyalität mit ihrem Meister. Aber wie dem auch sei, wir müssen das schon akzeptieren.
Wahrscheinlich ist es sogar beides. Aber ich vermute, dass Deine Feundin nicht der Meinung ist, ihr Glaube wäre der einzig richtige...
Sucher hat geschrieben: 4.)
Mir haben die Antworten zu meinen Fragen zu den "abgetriebenen Kindern" keinesfalls gefallen...
Mir persönlich geht es gar nicht um das Gefallen oder das Nichtgefallen. Ich würde mich schon damit zufrieden geben, wenn die Antworten in sich schlüssig wären.
Sucher hat geschrieben: aber ich spürte sowohl in den Antworten von Milo und besonders in denen von René eine grosse innere Qual, und leider habe ich das erst zu spät gespürt, sonst hätte ich einige Posts früher mein Fragen aufgegeben. Ich will die Menschen hier doch nicht quälen, und auch Fragen/Nachfragen/Bohren kann zu einer Qual werden. Ich bin der altmodischen Meinung, dass der Frager auch eine Verantwortung dafür hat, wie der Gefragte mit der Frage umgeht. Ich denke, wenn man merkt, dass der Andere grosse Probleme mit der Antwort hat, werde ICH jedenfalls in Zukunft Fragen zurückziehen. Ich möchte durch Fragen ja auch nicht in die Enge gedrängt werden.
Das ist eine Frage der Persönlichkeit. Bei allen meinen Schwächen, habe ich eine Stärke, wenn es jemandem mal gelingt mich in die Enge zu treiben, mich an die Wand zu argumentieren, dann überdenke ich meine Meinung.
Sucher hat geschrieben: 5.)

>"Da ist nicht mal ein Hauch Sarkasmus."

Das ist richtig, Sarkasmus war da nicht,aber es ist ein Hauch von "Überheblichkeit" zu spüren. Deine Art zu fragen und zu argumentieren hat manchmal (nicht immer!) einen Beigeschmack von "Ich weiss es besser und Ihr seid eine Kirche, die zuerst einmal ihre Altlasten aufarbeiten sollte".
Das ist nicht meine Absicht. Könntest Du mir bitte eine Stelle zitieren?

Sucher hat geschrieben: 6.)

Zum Beispiel die "Judenfrage".

JEDE Religion hat bis zum heutigen Tag ihre "Judenfrage". Auch die Römisch-Katholische Kirche. Schau mal in ländliche Gebiete vor allem der osteuropäischer Länder, aber auch in Bayern oder sonstwo in Europa. Dort findet sich das auch. Kann man deshalb der RKK vorwerfen, sie unterstütze diese Tendenzen?! Das Vaticanum II hat mit der Judenfrage SEHR GUT aufgeräumt, bis hin zur Entschuldigung von Papst Johannes Paul II (die übrigens von vielen Katholiken als "viel zu demütig und unterwürfig" empfunden wurde, und die es gerne gehabt hätten, sie wäre in dieser wunderbaren Form NICHT erfolgt; auch das ist antisemitisch, bis in höchste Kirchenkreise), und dennoch gibt es auch dort "Altlasten".
Da hast Du teilweise Recht. Aber ich habe im Gegensatz zu Dir einen Vorteil: ich kenne beide Seiten. Ich habe schon mal geschrieben, dass es katholische Spinner gibt. Das ist aber eine extreme, z.T. längst exkommunizierte Minderheit. In Russland ist der Antisemitismus weitaus verbreiteter. Nun ist die ROK - wie gesagt - nicht schuld daran... zumindest nicht sie allein ... aber gerade in diesem Kontext voller (!!!) Fremdenhass und Antisemitismus, müsste eine christliche Kirche deutlicher Position beziehen und z.B. strenger darauf achten, was die assoziierten Medien verbreiten, denn keiner wird als Ausländerhasser/Antisemit geboren.

Sucher hat geschrieben: 7.)
Und zur Frage der Verantwortung der Juden am Tod Jesu Christi: Rein historisch gesehen gab es Juden, die Jünger und Anhänger Jesu waren, und die SICHERLICH nicht für seinen Tod gestimmt haben. Aber genauso sicher (wenn man den Quellen glaubt!!!) gab es Juden, die eben den Mörder durch Pilatus begnadigt sehen wollten und NICHT Jesus, und somit für dessen Tod mitverantwortlich sind. Dass daraus kein Antisemitismus resultieren darf (obwohl das für Jahrtausende von ALLEN christlichen Konfessionen und Kirchen getan wurde), ist uns Heutigen natürlich klar und sollte selbstverständlich sein. Aber es war nun einmal ein grosser Teil der DAMALIGEN Juden, die diesen Tod wollten (wenn die Quellen stimmen, ich wiederhole das), aber als Volk kann das den Juden in den darauf folgenden zwei Jahrtausenden nicht vorgeworfen werden.
Peter, ich sage es Dir ehrlich, ich habe große Probleme mit einigen Aussagen in Punkt 7. Ich markiere sie mal und wenn Du Lust hast, können wir darüber diskutieren...

Sucher hat geschrieben: Und ich glaube, DARAUF wollte Milo hinweisen als er von "zweierlei Juden" sprach: Die Anhänger Jesu und seine Gegner. Er hat meines Wissens und meiner Interpretation nach mit KEINEM Wort behauptet, dass die Juden HEUTE nach wie vor verantwortlich seien für Jesu Tod.
Ich würde mich freuen, wenn er auf die Frage antworten würde, in der ich ihn bitte das zu präzisieren.
Sucher hat geschrieben: Aber diese Antwort von Milo scheint Dir nicht zu genügen, und darum fragte ich mich heute beim Lesen: Was will Q. denn weiter von ihm hören/lesen?
Die Antwort auf meine 3 letzen (längeren) Beiträge. Vor allem auf den hier
Question hat geschrieben: Bitte um Präzision. Meinst Du
1. alle jüdischstämmige Menschen
2. alle Menschen, die sich zum Judentum bekennen ....
Sucher hat geschrieben: Ich hoffe, Du kannst diese Zeilen mit SYMPATHIE lesen.
:wink:

Liebe Grüsse
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Können wir vom Thema Question jetzt wieder auf die ursprüngliche "Question" zurückkommen? :wink:
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Beitrag von Sucher_3 »

Sebastian hat geschrieben:Können wir vom Thema Question jetzt wieder auf die ursprüngliche "Question" zurückkommen? :wink:
Lieber Sebastian,

ich finde, dass das zum Thema gehört. Ich habe versucht, aufzudröseln, was Milo mit den zwei jüdischen Menschen vor 2000 Jahren meinen könnte, und genau darum ging es doch. Zumindest wesentlich.

Liebe Grüsse

Peter
Milo
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Beitrag von Milo »

Grüß Gott!

@Peter

Vielen Dank für dein Bemühen den "Knoten" zu lösen. Ich hätte es nicht geschafft in solch sachlichen Weise zu analysieren. Dennoch sehe ich deinen Versuch leider als gescheitert.

@Question

Was in der Kirche keinen Platz hat so ist es die eigenwillige Dominanz, vor allem nicht die der Frau. Alles hat seine Ordnung und an die sollten wir uns halten falls wir das ewige Leben suchen.

Ps 111.10 Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang.

Eph 5.21 Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi. 22Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. 23Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat. 24Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen.

1Kor 14.33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Gemeinden der Heiligen 34sollen die Frauen schweigen in der Gemeindeversammlung; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. 35Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie daheim ihre Männer fragen. Es steht der Frau schlecht an, in der Gemeinde zu reden. 36Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist's allein zu euch gekommen?

uvm.


@ Sebastian

Hast du schon die Frage beantwortet? :wink:



ps. in der OK gibt es sehr wohl Exegeten...angefangen vom HErrn, Aposteln, deren Schülern, hl. Väter (der Patristischen Epoche) und aber auch heute...Ein Grundstein auf dem alles gemauert ist!


milo
+
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