Orthodoxie

Neu in der orthodoxen Kirche - Wie lebe ich als orthodoxer Christ? Alle allgemeinen Fragen rund um die Orthodoxie.
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Ehre sei Dir oh Herr

Orthodoxie

Beitrag von Ehre sei Dir oh Herr »

Hallo Ihr Lieben,

nun, wir haben kürzlich darüber nachgedacht, warum die Orthodoxie in Deutschland noch so wenig Durchschlagskraft hat, wenn man so sagen will???
Berücksichtigt man die Kirchengeschichte bleibt einem fast garnichts anderes übrig als sich zur Orthodoxie zu bekennen.
Die zahlreichen Veränderungen, die im Laufe der Zeit vorgenommen wurden
(Filioque, das Verfahren der Taufe, die Hostie aus ungesäuertem Brot, die Verwandlung (Weihe) der Heiligen Gaben, das Fegefeuer, die Unbefleckte Empfängnis, die päpstliche Vormachtstellung, der gregorianische Kalender, die Teilnahme der Laien am Mysterium der Kommunion...) sind schon so sehr in den Köpfen der Menschen, dass scheinbar niemand mehr ernsthaft über den Ursprung und die wirklich biblische Begründung nachdenkt...

Die Zeitung "DER SCHMALE PFAD" Band 13 hat dazu (Punkt: einige Neuerungen des Papsttums) einige interessante Beispiele gegeben.
Siehe auch:

http://www.orthlit.de/

Was soll man nun tun? Aufklären? Aber wie? Presse und Rundfunk anschreiben? Was denkt Ihr darüber?

herzlichst René
Zuletzt geändert von Ehre sei Dir oh Herr am 02.06.2006, 12:05, insgesamt 1-mal geändert.
antipas
Beiträge: 24
Registriert: 11.04.2006, 11:14

Beitrag von antipas »

Nun, so ein Forum wie hier ist eine gute Möglichkeit aufzuklären.

Vielleicht sollte man schrittweise, ohne zu überfordern, die Linie des Geistes von Pfingsten an aufzeigen,
und dann die menschlichen Abweichungen und Irrtümer, die hereingekommen sind.

Die Gnade Gottes uns allen,

a.
Ich bin nur ein Kind (Matth?us 18:2)
Milo
Beiträge: 966
Registriert: 19.06.2009, 23:00
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von Milo »

Christus ist in Himmel aufgefahren!

Nun Brüder und Schwestern,
ich bin der Meinung jeder muss das Beste im Rahmen seiner Möglichkeiten tun. Wir kommen so oft im Alltag in Kontakt mit anderen Menschen, es fehlt nur das wir wahrhaftig bezeugen (märtyrium) was Orthodoxie ist.
Natürlich sind organisierte Initiativen auch angebracht, aber nicht vergessen: kirchlichen Segen einholen!

Zum Vorschlag des systematischen aufzeigen der Evolution der Konfessionen, habe ich unter dem angegebenem link angefangen.
http://orthodoxes.forum-on.de/ftopic57.html

Vielleicht kann jemand dort weitermachen?


Zur guter letzt vergessen wir nicht:
Joh 6.65 Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn vom Vater gegeben.

Grüße,
unwürdiger admin
protopeter
Priester
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Einige Überlegungen...

Beitrag von protopeter »

Liebe Schwester und Brüder in Christus !

Ich möchte (nachdem an diese Stelle schon über lange Zeit keine Beiträge mehr gesetzt wurden) in diesem Rahmen auf einen wesentlichen Aspekt orthodoxer Existenz - der zwar in der allgemeinen Charakteristik immer wieder zu vernehmen ist, doch offensichtlich nicht die Würdigung, die er verdiente, erhält - verweisen; dabei handelt es sich um das Prinzip "Einheit in der Vielfalt" und sich daraus ergebende mögliche Konsequenzen.

In dieser Grundlegung unserer Kirche findet sich durchaus ihre Stärke und Souveränität wieder - nach orthodoxer Ekklesiologie repräsentiert eine jede Lokalkirche, eine jede konkret existierende orthodoxe Gemeinde, die die Prinzipien der eucharistischen Gemeinschaft und der apostolischen Sukzession anerkennt, im umfassenden Vollsinne die Kirche Christi. Es sollte allerdings auch gesagt sein, daß diese fundamentale Eigenschaft gerade in nichtorthodoxem Umfeld zu mancherlei Verunsicherung und Verwirrung führt - ich verweise nur auf Kommentare (durchaus auch von Seiten theologisch Bewanderter), die um jeden Preis einen substantiellen Unterschied zwischen "griechisch-orthodox", "russisch-orthodox", "serbisch-orthodox" usw. festmachen wollen.

In Konformität mit dieser universellen Ausrichtung unserer Kirche steht dann die Möglichkeit, ihrem Sendungsauftrag in Ost und West, Nord und Süd in spezieller Weise nachkommen zu können - dies alles gerade auch in der Betonung innerer Kontinuität. Im Rahmen dieser Diskussion wurde schon auf die "Linie des Geistes von Pfingsten" verwiesen: Die entsprechende Schriftstelle bei Apg 2,1-11 stellt das Herabkommen des Heiligen Geistes auf die Urgemeinde dar und erwähnt desgleichen auch die Anwesenheit von Menschen unterschiedlicher Herkunft, die alle von demselben Geist ergriffen werden; in diesem Geschehen konkretisiert sich schon im Anfangsstadium der Kirche ihre allumfassende Grundlegung.

Von diesen Voraussetzungen ausgehend sollten alle Glieder unserer Kirche - sowohl Klerus als auch Laien, die ja nach orthodoxem Verständnis beide gemeinsam Träger der Tradition sind ! - darum bemüht sein, die Weite der Orthodoxie zum Ausdruck zu bringen. "Einheit im Glauben, Vielfalt in den Ausprägungen" - im Leben unserer Kirche gibt es dafür genug Beispiele, die alleine durch die weltweite Verbreitung und die Zugehörigkeit der verschiedensten Völker zur Orthodoxen Kirche ihre Bestätigung erfahren. Genau diesen Geist gilt es zu verbreiten, hier ist ein jeder nach seiner Verantwortung zur Tat gerufen, um die wahre Bedeutung orthodox-kirchlichen Bestandes aufzuzeigen.

Mit den besten Segenswünschen grüßt
Erzpr. Peter
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Sebastian
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Religionszugehörigkeit: Orthodox (MP)

Re: Einige Überlegungen...

Beitrag von Sebastian »

protopeter hat geschrieben: In dieser Grundlegung unserer Kirche findet sich durchaus ihre Stärke und Souveränität wieder - nach orthodoxer Ekklesiologie repräsentiert eine jede Lokalkirche, eine jede konkret existierende orthodoxe Gemeinde, die die Prinzipien der eucharistischen Gemeinschaft und der apostolischen Sukzession anerkennt, im umfassenden Vollsinne die Kirche Christi. Es sollte allerdings auch gesagt sein, daß diese fundamentale Eigenschaft gerade in nichtorthodoxem Umfeld zu mancherlei Verunsicherung und Verwirrung führt - ich verweise nur auf Kommentare (durchaus auch von Seiten theologisch Bewanderter), die um jeden Preis einen substantiellen Unterschied zwischen "griechisch-orthodox", "russisch-orthodox", "serbisch-orthodox" usw. festmachen wollen.
Lieber Erzpriester Peter ! :)

haben Sie recht herzlichen Dank! Gestatten Sie mir in diesem Kontext eine Ergänzung, eines guten Freundes von mir, der ein orthodoxes Priesterseminar besucht. Es ging bei dem Thema (im Kreuzgang Forum) genau um diese Frage, nämlich "Orthodoxie im Westen, Ortskirche, Lokalkirche, Ostkirche etc". Er erläuterte die Bedeutung der Weltorthodoxie in einem sehr präzisen Satz:

Eine kanonische Ortskirche ist eine sich mit der Weltorthodoxie durch ihre kirchenrechtliche Integrität in voller eucharistischer Gemeinschaft des heiligen Geistes befindende Kirche, eine solche Ortskirche ist somit die "eine, heilige, katholische und apostolische" Kirche.
protopeter
Priester
Beiträge: 698
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Beitrag von protopeter »

Lieber Sebastian,

diese Aussage bringt es präzise auf den Punkt; danke für die Ergänzung! :)

Herzliche Grüße und Segenswünsche sendet
Erzpriester Peter
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